Vergangenes Jahr gelang Dominik Baumann und Maximilian Buhk - damals im selben Mercedes-AMG GT3 unterwegs - ein triumphaler Sieg im Hauptrennen des Blancpain GT Series Sprint Cup auf dem Hungaroring. Umso beeindruckender die Leistung, als dass das Duo dort zuvor noch nie unterwegs gewesen ist. Eine Strecke also, die dem Österreicher auf den Leib geschrieben ist.

Auch vergangenes Wochenende zeigte der amtierende Meister der Blancpain GT Series, dass ihm der anspruchsvolle Kurs liegt. Im ersten Qualifyingabschnitt saß Baumann hinter dem Steuer und fuhr im Feld mit 30 GT3-Boliden die zweitschnellste Zeit. Teamkollege Jimmy Eriksson übernahm das Steuer des Mercedes AMG GT3 und verpasste den Einzug ins dritte Qualifying denkbar knapp, weswegen sich die beiden Piloten mit Startplatz 17 zufrieden geben mussten. In beiden Rennen zeigte des Mercedes-AMG Fahrerduo beim Team HTP Motorsport beeindruckende Aufholjagden. Im Quali-Rennen verbesserten sich Baumann und Eriksson von Startplatz 17 auf den elften Rang, im Hauptrennen gelang den beiden vom elften Startplatz der Sprung in die Top-10 auf Platz sieben.

Dominik, euch gelang im Hauptrennen mit P7 euer bislang zweitbestes Ergebnis der Saison in der Blancpain GT Series 2017...
Dominik Baumann: Ja, wir stehen jetzt da, wo wir auch stehen sollten. Die Pace des Mercedes-AMG GT3 war schon von Anfang an vorhanden, aber ein sauberes Wochenende hatten wir bislang nicht. Der siebte Platz im Hauptrennen auf dem Hungaroring war nach Rang elf im Quali-Rennen am Samstag eine großartige Steigerung. Wir haben bereits am Freitag gesehen, dass wir gut mit dabei sind. Wir hatten ältere, gebrauchte Reifen montiert und waren von den Zeiten her nicht weit von den Top-Teams entfernt, die allesamt mit neuen Reifen unterwegs gewesen sind.

Du hast das Hauptrennen für euch eröffnet und mit einem Megastart den Grundstein für den starken Rennausgang gelegt. Wie lief es für dich?
Dominik Baumann: Mein Stint war insgesamt sehr stark. Am Start bin ich an zwei Autos vorbeigezogen und lag nach der ersten Kurve schon auf P9. Kurz darauf hat mich ein Porsche überholt. Nachdem er die Schikane abgekürzt hat, musste er die Position später an mich zurückgeben. Wir haben das Boxenstopp-Fenster bis zum Schluss ausgereizt und sind als eines der letzten Autos zum Fahrerwechsel gekommen. Allerdings konnten wir von der freien Strecke nicht ganz so profitieren, wie wir uns das erwartet haben. Unsere direkten Konkurrenten haben nämlich Dank der neuen Reifen die Zeit, die ich auf sie gutgemacht habe, wieder aufgeholt.

Der Boxenstopp lief nach Maß und ihr seid als Siebter auf die Strecke zurückgekommen. Wie hast du Jimmys Stint gesehen?
Dominik Baumann: Er hat einen guten Job gemacht. Als er zurück auf die Strecke kam, lag er kurzzeitig auf dem siebten Platz. Direkt hinter ihm lag unser Schwesterauto mit Maximilian Buhk hinter dem Steuer. Er ist derzeit Meisterschaftsführender, daher war klar, dass Jimmy ihn ohne große Gegenwehr vorbeiziehen lässt. Das Tempo konnten wir anfangs auch nicht ganz mitgehen, bis Jimmy seinen Rhythmus gefunden hat. Wir haben vom achten Platz aus noch von einem Ausfall an der Spitze profitiert und haben das Rennen schließlich auf Position sieben beendet. Unser Ziel, es unter die besten Zehn zu schaffen, haben wir damit klar erfüllt.

Im Quali-Rennen am Samstag habt ihr mit P11 eine gute Ausgangslage für das Hauptrennen herausgefahren...
Dominik Baumann: Ich bin den zweiten Stint gefahren und habe das Auto auf dem elften Rang übernommen. Je weiter du dich nach vorn kämpfst, desto schwieriger wird es, sich weiter zu verbessern. Die Leistungsdichte im Sprint Cup ist extrem hoch und im Spitzenfeld wird es immer schwieriger, sich weiter zu verbessern. Ich selbst hing über weite Strecken meines Stints hinter einem Audi fest - der Fahrer hat aber keinerlei Fehler gemacht, daher war es nicht möglich, an ihm vorbeizukommen. In der letzten Runde haben wir uns einen richtig heißen Fight geliefert. Wir sind über mehrere Kurven Rad an Rad gefahren, haben uns auch leicht berührt. Aber es war ein fairer Zweikampf. Am Ende hat es leider nicht ganz gereicht. Ich wollte es nicht mit der Brechstange versuchen und unser gutes Ergebnis mit einer zu gewagten Aktion aufs Spiel setzen.

In knapp drei Wochen geht es zum Saisonfinale des Blancpain GT Series Sprint Cup an den Nürburgring (15. bis 17. September). Was ist dort für euch möglich?
Dominik Baumann: Die Strecke sollte vom Layout her dem Mercedes-AMG GT3 sehr entgegenkommen. Wir hatten dort bereits vergangenes Jahr eine richtig starke Pace, also sehe ich keinen Grund, warum es diesmal anders laufen sollte. Das Team macht die gesamte Saison über einen hervorragenden Job und stellt uns ein Top-Auto zur Verfügung. Unsere Boxencrew zählt zu den schnellsten im gesamten Feld - die Voraussetzungen für eine weitere Top-Platzierung sind also gegeben. Wir werden den Aufwind aus Budapest nutzen, denn endlich sind wir von der Performance her da, wo wir hingehören, nämlich ganz vorne in der Spitzengruppe.