Dominik Baumann hat im Sprint Cup der Blancpain GT Series im britischen Brands Hatch eine starke Aufholjagd gezeigt. Im Mercedes-AMG GT3 war der Österreicher nach einer Strafe im Qualifying-Rennen von Position 18 gestartet. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Maximilian Buhk verbesserte er sich auf der legendären Motorsport-Strecke während des Hauptrennens um elf Plätze. In der Fahrerwertung der mit internationalen Spitzenpiloten besetzten Blancpain GT Series liegt Baumann nach seinen beiden Podiumsplatzierungen in Misano und Monza auf Rang zwei. In der Teamwertung führt sein AMG Performance Team HTP Motorsport nach dem dritten Rennwochenende.

Dominik, schildere bitte den Verlauf des Qualifying-Rennens aus deiner Sicht?
Dominik Baumann: Nach meinem nicht ganz optimalen Qualifying gingen wir von Startplatz zehn aus in das Rennen. Wir hatten uns bereits auf Rang neun nach vorne gearbeitet, als uns eine Durchfahrtsstrafe wieder bis auf Rang 18 zurückwarf. In Brands Hatch ist Überholen sehr schwierig. Ich war schnell unterwegs, dennoch kam ich an einem langsameren Konkurrenten nicht vorbei. Schließlich gab es eine unabsichtliche Berührung. Mein Kontrahent musste etwas kämpfen, um das Auto auf der Strecke zu halten und ich zog vorbei. Er konnte ohne Probleme weiterfahren, insofern empfand ich die Durchfahrtstrafe, die wir dafür von der Rennleitung erhalten haben, etwas zu hart. Im GT-Sport sagt man eigentlich, dass kleine Berührungen in Ordnung sind. Ich hätte den Platz natürlich zurückgegeben, wenn mich die Rennleitung darauf hingewiesen hätte.

Im Hauptrennen seid ihr auf Rang sieben gefahren - und das auf einer Strecke wie Brands Hatch, wo Überholmanöver schwierig sind.
Dominik Baumann: Natürlich sind wir von Beginn an ein hohes Risiko eingegangen. Wir wussten, dass wir unser Auto im Prinzip gleich abstellen können, wenn wir vor dem Boxenstopp nur auf Platz 15 oder schlechter liegen. In diesem Fall bringt eine Weiterfahrt nicht viel, denn man macht sich nur die Reifen für das nächste Rennen kaputt. Allerdings hatte ich einen tollen Start und habe sofort vier Positionen gutgemacht. Dann überholte auch Maxi in den letzten Runden noch einmal einige Fahrer. Unser Fahrzeug hat schon einige kleinere Kratzer davongetragen, denn die Duelle waren teilweise recht hart. Wenn man die Startposition berücksichtigt, ist es letztlich ein tolles Ergebnis - besonders mit Blick auf die Meisterschaft. Wir liegen mit nur vier Punkten Rückstand auf Rang zwei und es ist noch alles möglich.

Du warst noch nie zuvor in Brands Hatch. Wie bist du mit der Strecke zurechtgekommen?
Dominik Baumann: Wir hatten nur eine kurze Eingewöhnungsphase. Im ersten Training sind es rund 15 Minuten Fahrzeit pro Pilot und im zweiten 30. In einem so engen Teilnehmerfeld ist es unter diesen Umständen schwierig, die Strecke kennenzulernen. Es hat aber letztlich recht gut funktioniert. Natürlich hätte mir die Strecke viel besser gefallen, wenn wir dort noch etwas erfolgreicher gewesen wären.

Bereits kommende Woche geht es zum Blancpain GT Series Endurance Cup nach Silverstone. Mit welchen Erwartungen reist du zu diesem legendären Kurs?
Dominik Baumann: Die Strecke in Silverstone verlangt von den Fahrern äußerst hohe technische Qualitäten. Eine Runde ist dort verhältnismäßig lang. Der Kurs sollte unserem Mercedes-AMG GT3 liegen. Bisher war ich ohnehin noch auf keiner Strecke unterwegs, auf der mit diesem Fahrzeug gar nichts zu holen war. Das andere Auto des AMG Performance Team HTP Motorsport ist in Brands Hatch Zweiter geworden - genau wie Maxi und ich zum Saisonauftakt in Misano. Wir haben also ein sehr universelles Fahrzeug, das überall gut ist.