Sandro Cortese geht nach einer Strafe seitens der Rennleitung nicht aus der zweiten, sondern aus der dritten Startreihe in das erste Supersport-WM-Rennen seiner Karriere auf Phillip Island. Der Deutsche fuhr mit seiner Yamaha R6 von Kallio Racing auf den vierten Rang, wurde aber um drei Plätze rückversetzt. Damit ist Cortese trotzdem noch der beste deuschsprachige Pilot am Start beim Australien-Rennen der WSSP.

Mit Platz drei in der kombinierten Zeitenliste der Freitagstrainings war Cortese direkt für die zweite Superpole-Session qualifiziert. Auch dort legte der Deutsche wieder wie die Feuerwehr los: Nach den ersten Runs aller Fahrer lag Cortese mit seiner schlussendlichen Bestzeit von 1:33.812 auf dem zweiten Rang hinter Markenkollege Federico Caricasulo.

Im zweiten Run konnte sich Cortese nicht mehr steigern, verpasste seine persönlich Bestzeit um gut zwei Zehntelsekunden. So fiel er noch vom zweiten auf den vierten Startplatz zurück. Die Pole-Position ging letztlich an Weltmeister Lucas Mahias, der die Bestzeit in 1:33.160 vor Teamkollege Caricasulo und Kawasaki-Star Kenan Sofuoglu erzielte. Nach Ablauf der Session erhielt Cortese dann eine Grid-Strafe von drei Plätzen für Bummeln auf der Strecke.

"Es war ein hektischer Samstag. Wegen des morgigen Flag-to-Flag-Rennens haben wir bis spät am Abend analysiert, wie wir unsere Taktik am besten zurechtlegen werden. Abgesehen davon habe ich mich auch heute wieder sehr wohl mit dem Motorrad gefühlt. Sozusagen als Draufgabe habe ich meine erste Superpole als Viertschnellster beendet. Soweit kann ich also von einem erfolgreichen Wochenende sprechen. Leider wurde ich im Nachhinein mit drei anderen Fahrern wegen angeblichem langsam fahren bestraft. Anscheinend hätte ich auf einen schnelleren Fahrer gewartet. Meiner Meinung stimmt das nicht, weil ich in allen Trainings sowie auch schon beim Test hier meine Runden immer alleine gefahren bin. Diese Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar", fasste Cortese seinen Tag zusammen.

Krummenacher bestätigt Freitags-Form nicht

Nicht ganz so gut wie am Freitag lief es für Randy Krummenacher. Der Schweizer rangierte nach zwei Trainings auf der kombinierten Zeitenliste auf P2. Daran konnte er in der Superpole 2 nicht mehr anknüpfen. Nach den ersten Runs war Krummenacher Siebter, dort blieb der Yamaha-Pilot dann auch am Ende. 0,9 Sekunden fehlten ihm auf die Pole. Krummenacher profitierte jedoch von einigen Strafversetzungen und darf von P6 starten.

"Mein Gefühl für das Motorrad konnte ich leider nicht aufbauen in der Superpole, ich kam einfach nicht mit den Streckenverhältnissen klar, eine Erfahrung die wir machen mussten und daraus lernen müssen um dann Schlussendlich in allen Bedingungen vorne zu sein. Für das Rennen bin ich sehr zuversichtlich, da wir sehr hart an unserer Rennpace gearbeitet haben, wir sind sehr konstant, dadurch glaube ich dieses Rennen sehr gut abschließen zu können, ich weiß mein Team wird mir alles geben was ich dazu brauche", so Krummenacher.

Randy Krummenacher startet aus Reihe 3, Foto: Randy Krummenacher
Randy Krummenacher startet aus Reihe 3, Foto: Randy Krummenacher

Nicht in der zweiten Superpole-Session dabei war der dritte deutschsprachige Pilot im Bunde, Thomas Gradinger. Der IDM-Champion 2017 in der Supersport-Klasse kam in Superpole 1 auf den undankbaren dritten Rang. Bitter für Gradinger: Den Einzug in Superpole 2 verpasste der Österreicher um nur 0,047 Sekunden. Ayrton Badovini und Hikari Okubo waren die Glücklichen, die die beiden Fahrkarten für Superpole 2 erhielten.

Die Saison 2018 der Supersport-WM startet am morgigen Sonntag mit dem ersten Rennen. Der Start der 600er-Klasse erfolgt um 03:30 Uhr MEZ. Wer das erste Rennen mit den Yamaha-Piloten Cortese, Krummenacher und Gradinger live verfolgen möchte, muss die kostenpflichtigen Angebote der Dorna und von Eurosport in Anspruch nehmen. Eine Wiederholung zeigt Eurosport 2 am Sonntag um 17:45 Uhr MEZ.