John McGuinness lässt sich nicht unterkriegen. Der 45-Jährige hatte sich ja im Vorjahr bei einem schweren Sturz im Training zum North West 200 das rechte Schien- und Wadenbein gleich mehrfach gebrochen und verpasste dadurch den Höhepunkt der Road-Racing-Saison, die Tourist Trophy auf der Isle of Man. Die zertrümmerten Knochen mussten mit einer Platte und einem orthopädischen Gestell, das McGuinness nach wie vor tragen muss, fixiert werden. Er kämpft immer noch mit den Folgen dieser Verletzung.

Dennoch wird McGuinness 2018 sein Comeback auf der Isle of Man geben. Nach dem Debakel, dass Honda 2018 mit ihm und Guy Martin im Vorjahr erlebte, als man schlussendlich aufgrund wiederholter technischer Probleme vollkommen auf einen Einsatz in der Tourist Trophy verzichten musste, wechselt der Routinier aber zur britischen Traditionsmarke Norton, wo er Teamkollege des britischen Superbike-Meister von 2015, Josh Brookes, wird. Sie werden eine Norton SG7 pilotieren, die auf der V4 RR basiert.

John McGuinness: Kein Karriereende wegen Verletzung

"Ich wollte meine Karriere nicht nach einer Verletzung beenden", erklärt McGuinness die Gründe für sein Comeback. "Ich war mir aber ehrlich gesagt nicht sicher, ob eine Rückkehr möglich ist, denn es war unklar, wie fit ich sein werde. Im Moment läuft jedoch alles gut. Ich fühle mich bereits viel besser und bin mental startklar. Der Plan ist, das Gestell gegen Ende des Monats loszuwerden. Dann kann ich mich wieder auf das Motorradfahren vorbereiten und mit dem Testen beginnen." Bis zur Tourist Trophy m Juni will McGuinness wieder voll fit sein.

John McGuinness will es 2018 noch einmal wissen, Foto: Isle of Man TT
John McGuinness will es 2018 noch einmal wissen, Foto: Isle of Man TT

Als Hauptgrund für den Herstellerwechsel nennt McGuinness einen benötigen Motivationsschub: "Es war die richtige Zeit dafür. Ich brauchte eine neue Dosis Enthusiasmus und die habe ich mit Norton gefunden. Uns muss klar sein, dass auf uns viel Arbeit wartet, aber ich habe das Bike im vergangenen Jahr auf der Strecke gesehen und es ist eindeutig schnell und hat viel Potenzial. Es gibt also keinen Grund, warum wir nicht erfolgreich sein können, wenn alles nach Plan läuft."

McGuinness zählt zu den erfolgreichsten Piloten auf der Isle of Man. Mit 46 Podiumsplatzierungen in 78 Rennen hält er den Rekord. 23 Rennen konnte er bei der Tourist Trophy gewinnen, nur TT-Legende Joey Dunlop hat mit 26 Siegen mehr Erfolge gefeiert. Mit einem Schnitt von 213,58 km/h hält McGuinness bis heute den Rekord für die schnellste jemals gefahrene Runde auf der Isle of Man.