Es hätte der größte Tag in der Karriere von Routinier Leon Haslam werden sollen: Im letzten Rennen der britischen Superbike-Meisterschaft in Brands Hatch stand er kurz davor, sich erstmals zum Meister zu krönen. Doch es sollte ganz anders kommen.

In Runde sechs des finalen Laufes verlor er in einer extrem schnellen Linkskurve die Kontrolle über seine Kawasaki. Zu diesem Zeitpunkt wurde Haslams Motorrad mit über 276 Stundenkilometern gemessen. Er flog quer durch das für Motorradverhältnisse spärlich bemessene Kiesbett und schlug praktisch ungebremst in die Streckenbegrenzung ein.

Haslam brach sich dabei den linken Knöchel, das rechte Handgelenk und den rechten Daumen. Der Airfence vor der Mauer verhinderte Schlimmeres. Haslam wurde am Montagmorgen operiert.

Wie genau es zu dem Sturz kam, ist noch nicht geklärt. Haslams Team erklärte aber, dass es wohl ein Problem mit der Bremse am Vorderrad gab. Tatsächlich sieht man, dass Haslam den Defekt erkannte und sich bewusst von seiner Maschine löste. "Ich musste von der Maschine abspringen, hatte aber nicht den richtigen Platz oder die Zeit dafür", erklärte er im Anschluss.

Für Haslam, der als Meisterschaftsführender nach Brands Hatch gekommen war, reichte es nach dem Sturz nur zu Rang drei in der Gesamtwertung. Den Titel holte sich mit 637 Zählern Shane Byrne, drei Punkte vor Josh Brookes und sieben vor Haslam.