Mit der 'Next Level - Skoda Strategy 2030' will Skoda einer der fünf meistverkauften Automobilmarken in Europa werden. 2019 belegte der tschechische Fahrzeugbauer der Volkswagen-Gruppe mit 761.761 in Europa verkauften Modellen den achten Platz im Wettbewerb mit den Konkurrenten wie aus Zahlen des Europäischen Automobilherstellerverbands (ACEA) hervorgeht. Diesen verteidigte Skoda im vergangenen Jahr mit 643.019 verkauften Fahrzeugen. Der Corona-bedingte Absatzrückgang fiel geringer aus als bei einigen Konkurrenten. Skoda will aber nicht nur in Europa wachsen, sondern auch neue Absatzmärkte in Indien, Russland und Nordafrika erschließen. Der neue Skoda Fabia soll als Flaggschiff seinen Beitrag dazu leisten.

Expansion und flächendeckende Digitalisierung

Skoda hat mit den Begriffen "Expand", "Explore" und "Engage" drei Schlagworte festgelegt, die neue Konzernausrichtung prägen. Mit der neuen Strategie sind ehrgeizige Ziele verbunden, die Skoda in der laufenden Dekade bis 2030 erreichen möchte. Unter anderem werden in wachstumsstarken Ländern Nordafrikas, in Russland und Indien eigens entwickelte Modelle wie der erst kürzlich vorgestellte Skoda Kushaq auf den Markt kommen.

Auch die Elektromobilität steht bei Skoda weit vorne auf der Agenda. Der Autobauer will bis 2030 mindestens drei E-Fahrzeugmodelle in den Umlauf bringen und dazu beitragen, dass in Europa bis dahin 50 bis 70 Prozent der Skodas mit E-Antrieb ausgestattet sind. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung strebt Skoda zudem den Ausbau seiner digitalen Showrooms an und hat sich zum Ziel gesetzt, bereits im Jahr 2025 jedes fünfte Auto online zu verkaufen. Kunden in Belgien, den Niederlanden, Polen und der Tschechischen Republik nutzen diese Möglichkeit bereits heute. Durch den Direktvertrieb will Skoda mehr als 50 Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens einsparen.

Skoda ist aber nicht der einzige Autobauer, der den Fahrzeugverkauf in die virtuelle Welt verlagern will. Tesla ist diesen Schritt bereits 2019 gegangen. Damals kündigte Tesla-Chef Elon Musk an, das Mittelklasse-Modell Typ Model 3 nur noch online verkaufen zu wollen. Er begründete die Entscheidung damit, dass so die Verkaufspreise gesenkt werden können. Zu Beginn dieses Jahres erklärte auch Volvo, seine Elektrofahrzeuge ab 2022 nur noch im Internet verkaufen die wollen.

Tschechien wird ein Elektromobilitäts-Drehkreuz

Mit der neuen globalen Unternehmensstrategie vergisst Skoda seinen Heimatmarkt jedoch nicht. In Tschechien sollen bis 2030 in allen drei Werken komplette E-Fahrzeuge und Komponenten wie Hochspannungsbatterien produziert werden. Darüber hinaus arbeitet der Autobauer mit Partnern zusammen, um eine stabile Lieferantenstruktur für die E-Mobilität zu etablieren. Eines der Leuchtturmprojekte nennt sich 'PowerPass', der das Laden eines elektrischen Modells vereinfachen soll. Dieses Projekt wird auch über Tschechien hinaus verfügbar sein. Geplant sind mehr als 210.000 Ladepunkte in ganz Europa.

Vielfalt steht auch bei Skoda im Vordergrund

Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung sind wichtige Werte, die auch der tschechische Fahrzeughersteller vertreten will. Skoda plant, bis 2030 jede vierte Führungsposition mit Frauen besetzen. Zudem fördert das Unternehmen im Zuge des radikalen Transformationsprozesses die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Zwischen 2022 und 2030 werden fast 500 Millionen Euro investiert, um Arbeitsplätze auszubauen und für die Zukunft zu sichern.