Audi hat auf der Auto Messe in Schanghai den neuen A6 e-tron concept vorgestellt. Es handelt sich um die Studie einer Elektrolimousine, die auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten 'Premium Platform Electric' (PPE) basiert. Die neue Plattform soll die Basis für Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb werden.

Auf die PPE ist Audi besonders stolz. Dieses skalierbare Modulsystem erlaubt es dem Autohersteller, zukünftig eine große Bandbreite an verschiedenen Elektrofahrzeugen anzubieten. Dabei wird es möglich sein, SUVs mit Hochboden und Allradantrieb sowie Sportbacks und klassische Kombis mit Flachboden auf dieser Basis aufzubauen. Ähnliche Wege geht zur Zeit Mercedes mit der neu vorgestellten MEA-Plattform, auf der unter anderem der EQS steht.

Die neue Konzeption soll nicht nur die Kosten auf der Herstellerseite senken und die verschiedenen Karosseriedesigns für Elektroautos möglich machen, sondern auch für unterschiedliche Zielgruppen einen Zugang zur E-Mobilität im Premium-Segment schaffen. Audi plant, erste Serienmodelle auf der PPE-Plattform ab der zweiten Jahreshälfte 2022 zu bauen.

Aerodynamik-Weltmeister Audi

Schon im Jahre 1982 sprintete Audi mit legendären cw-Werten im Windkanal der Konkurrenz davon. Damals sorgte der Audi 100 der dritten Generation für großes Aufsehen in der Branche. Das Auto erreichte einen cw-Wert von 0,30. Knapp 40 Jahre später wollte Audi mit dem A6 e-tron concept wieder an die Spitze und hat einen cw-Wert von 0,22 erreicht. Dieser ist besser als beim Tesla Model 3 (0,23). Dennoch holt Audi den neuen Mercedes EQS (0,20) nicht ganz ein. Der fast fünf Meter lange A6 e-tron concept wurde zwar im Windkanal intensiv optimiert. Auf ein ansprechendes Design des Autos wurde aber nicht verzichtet.

Beim ersten Blick ist das Elektroauto bereits als Audi zu erkennen. 22-Zoll-Räder, kurze Überhänge und die mittlerweile zum Standard gewordene Coupé-Dachlinie mit dem kleinen Anstieg im hintersten Seitenfenster, sorgen für einen starken Auftritt. Der große e-tron-typische geschlossene (Kühler-)Grill, riesige Lufteinlässe links und rechts davon und schmale Matrix-LED und OLED-Leuchten mit beleuchteten Audi-Ringen runden das sportliche Design ab.

Alle Lichter des Audis sind so konzipiert worden, dass sie nicht nur ihre klassische Funktion als Scheinwerfer übernehmen, sondern auch diverse andere Funktionen haben. Sie können Warnsymbole darstellen und Videospiele auf den Boden oder an eine Wand projizieren. Auch die Rückleuchtengrafik kann nach den persönlichen Vorlieben eingestellt werden. Ebenfalls gibt der Konzeptwagen optische Signale an andere Autos weiter. Audi erfindet die Autoscheinwerfer neu und geht hier einen Schritt weiter in Richtung Zukunft. So werden beispielsweise die Signale der Blinker auf den Boden projiziert.

Auto: Das Lichtsystem des Audi A6 e-tron concept: (03:14 Min.)

300 Kilometer in zehn Minuten Ladezeit

Laut Audi ist mit dem neuen A6 e-tron concept eine Reichweite bis zu 700 Kilometer erreichbar. Das Laden soll sich dabei auf Verbrenner-Niveau orientieren. Möglich macht dies, die zukünftig in allen PPE-Modellen verbaute, 800-Volt-Ladetechnik mit bis zu 270 kW Ladeleistung an Schnellladesäulen. In 25 Minuten soll man den 100-kW-Akku von fünf auf 80 Prozent laden können. Werden diese Werte in die Serie übernommen, wird die Bedeutung der Ladedauer als Entscheidung gegen ein E-Auto künftig abnehmen.

Foto: Audi
Foto: Audi

Der Autobauer aus Ingolstadt will mit seiner neuen Technologie beweisen, dass seine Elektro-Modelle alltagstauglich sind, egal ob auf Kurz- oder Langstrecken. Der A6 e-tron concept beschleunigt alle Konkurrenten mit Verbrennermotor aus. In unter vier Sekunden soll es von 0 auf 100 km/h gehen. Die Systemleistung wird vom Hersteller mit 476 PS (350 kW) angegeben.