Auch bei der BMW Gruppe geht es wie bei ihren Mitbewerbern dem Verbrenner an den Kragen. Wie der bayerische Autobauer am Mittwoch bei seiner Jahreskonferenz in München bekanntgab, soll Mini zu Beginn des nächsten Jahrzehnts voll elektrisch werden. 2030 soll mindestens die Hälfte aller verkauften Fahrzeuge der Kernmarke BMW vollelektrisch sein. BMW will in den kommenden zehn Jahren mindestens zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge verkaufen.

BMW plant, bis 2023 etwa ein Dutzend vollelektrische Modelle anbieten zu können. Aktuell beschränkt sich der Konzern mit seinen E-Autos auf die Marken BMW und Mini. Vorstandschef Oliver Zipse kündigte jedoch an: "Auch von Rolls-Royce können Sie ein vollelektrisches Angebot erwarten."

Mit dem BMW iX und den BMW i4 wird es in diesem Jahr zwei neue Elektromodelle geben. Letzteren werden Kunden drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen kaufen können. Zipse ist sich sicher: "Der BMW iX und der BMW i4 geben 2021 den Startschuss für unsere Technologie-Offensive: An diesen beiden Fahrzeugen müssen sich E-Autos künftig messen lassen."

BMW will nachhaltiger werden

BMW befindet sich aktuell in der zweiten Phase der Transformation in der Elektromobilität. In der ersten Phase hat das Unternehmen mit dem 'Project i' ab 2008 die Technologie für die E-Mobilität erschlossen. Die zweite Phase begann mit dem Bereitstellen verschiedener Antriebstechnologien für dieselben Modelle. Käufern stehen zwischen klassischen Verbrennern und vollelektrischen Antrieben Alternativen zur Auswahl. Die dritte Phase beginnt nach 2025. Dann will BMW eine vollständig neu definierte IT- und Software-Architektur, eine neu entwickelte und hoch performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration und höhere Standards bei der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus der Produkte verfolgen.

BMW will seine Produktionsstandorte modernisieren, um sie bei den geänderten Anforderungen zukunftssicher zu machen. So sollen bis zum Jahr 2026 rund 400 Millionen Euro in eine neue Fahrzeugmontage im Stammwerk in München investiert werden. Sie entsteht auf der Fläche der heutigen Verbrennungsmotorenfertigung.

Das Unternehmen erlebte 2020 ein wirtschaftlich schwieriges Jahr. Nach einem Anstieg der Fahrzeugauslieferungen in den Vorjahren brach der Absatz um 8,4 Prozent ein. BMW lieferte 2020 gut 2,3 Millionen Fahrzeuge aus. Die Anzahl der Stellen wurde um 4,2 Prozent auf gut 120.000 reduziert. Auch 2021 sollen Stellen abgebaut werden. Allerdings erwartet BMW in diesem Jahr ein solides Wachstum bei den Auslieferungen und strebt eine deutliche Umsatzsteigerung an.

Zuletzt hatten Jaguar und Volvo angekündigt, bis 2025 beziehungsweise 2030, auf eine vollelektrische Produktpalette umsteigen zu wollen. Der VW-Konzern will bis 2030 den Anteil von Elektroautos auf 70 Prozent des Absatzes steigern.