Fast zwei Jahrzehnte lang war Gordon Murray einer der großen Auto-Designer in der Formel 1. Seine Autos gewannen für Brabham und McLaren mehrere WM-Titel, bevor Murray auf die Straße umsattelte. Mit dem McLaren F1 verewigte sich auch hier, und heute baut er mit seiner Firma 'Gordon Murray Design' seinen eigenen Supersportwagen.

Dieser, der T.50, soll der spirituelle Nachfolger des alten McLaren F1 sein. Und außerdem gibt es jetzt eine streng limitierte Version für die Rennstrecke - den T.50s Niki Lauda, den das Unternehmen am Montag zu Ehren des Geburtstages der österreichischen F1-Legende vorstellte.

Murrays T.50s Niki Lauda soll ultimatives Auto für Rennstrecke werden

Schon die Straßenversion des T.50 ist extrem, die Track-Day-Version soll jetzt noch einen Schritt weiter gehen. Für 3,6 Millionen Euro (vor Steuer) bekommt man ein nur 852 Kilogramm schweres Auto, mit einem 3,9-Liter-V12 aus der Cosworth-Motorenschmiede mit über 700 PS - und ein Ventilator saugt das Auto an den Boden an, um noch mehr Abtrieb zu erzeugen, insgesamt über 1.500 Kilogramm. Die Idee brachte Murray einst mit dem Brabham BT46B, dem 'Fan Car', in die Formel 1. Niki Lauda gewann den einzigen GP des Autos 1978 in Schweden, bevor die Idee verboten wurde.

Niki-Lauda-Schriftzug auf dem T.50s, Foto: Gordon Murray Automotive
Niki-Lauda-Schriftzug auf dem T.50s, Foto: Gordon Murray Automotive

"Der T.50 ist der ultimative straßenzugelassene Supersportwagen, aber ich habe immer davon geträumt, noch einen Schritt weiter zu gehen", so Murray. "Mit dem T.50 war das Ziel klar: das beste Fahrer-Auto für die Straße. Mit dem T.50s Niki Lauda war es genauso klar: Das beste Fahrer-Auto für die Rennstrecke. Anders gesagt haben wir uns gefragt: Was wäre das coolste Ding, mit dem man ein unvergleichliches Erlebnis auf der Rennstrecke hat?"

"Uns ging es nicht darum, die ultimative Rundenzeit zu erzielen, oder ein überbereiftes Raumschiff mit übermäßig viel Abtrieb auf Kosten des Fahrerbeteiligung zu erzeugen", versichert Murray. So wurde etwa der Abtrieb von theoretisch möglichen 1.900 auf 1.500 Kilogramm reduziert. "Weil man sonst ein F1-Level an Fahrkönnen und Fitness braucht, um da das Maximum rauszuholen. Stattdessen habe ich ein paar Parameter ausgegeben, um das ultimative Auto für die Fahrerfahrung auf der Strecke zu bekommen."

Das will Murray damit erreicht haben. Der T.50s soll nicht nur schnell sein, sondern auch keine eigene Ingenieurs-Crew brauchen, um ihn einzusetzen. "In meinen Augen gibt es nichts Besseres, das ist Fahren in Reinkultur."

Murray ehrt Niki Lauda mit dem T.50s

25 Autos sollen vom T.50s gebaut werden, nachdem die 100 Straßen-T.50 fertig sind. Ganz im Stil von Murrays McLaren F1 sitzt der Fahrer außerdem in der Fahrzeugmitte. Momentan gibt das Unternehmen Januar 2023 als Produktions-Start aus. Die 25 Chassis werden außerdem nach den 25 GP-Siegen von Murrays Formel-1-Autos benannt werden.

Gordon Murray, Brabham-Boss Bernie Ecclestone, und Niki Lauda 1979 in Monaco, Foto: LAT Images
Gordon Murray, Brabham-Boss Bernie Ecclestone, und Niki Lauda 1979 in Monaco, Foto: LAT Images

Und dann ist natürlich der Name des Autos selbst, nach dem Dreifach-F1-Champion Niki Lauda. "Um an seinen berühmten Sieg mit dem Brabham BT46B 'Fan Car' in Schweden zu erinnern", sagt Murray. "Niki war ein großartiger Rennfahrer und er war auch ein guter Freund, und es passt einfach, dass wir den T.50s Niki Lauda an seinem Geburtstag präsentieren. Niki hätte die Innovationen und die technischen Details in unserem Auto geschätzt."

T.50s-Käufer werden natürlich, wie bei solchen Autos üblich, aber auch ein vollumfängliches Unterstützungspaket bekommen. Fahr-Training und Ingenieurs-Einführung sind dabei, und spezielle Exklusiv-Events für Eigner sind geplant und sollen zusammen mit SRO, die die GT World Challenge ausrichten, umgesetzt werden.