Der auf die Rennstrecke ausgelegte 1000PS starke McLaren P1 GTR wird sein Debüt auf dem 85. Genfer Automobilsalon in seiner limitierten Serienversion geben, mit nur wenigen kleinen Modifikationen gegenüber dem Designkonzept, das vor nur sechs Monaten präsentiert wurde. Die auffälligste Veränderung ist die Außengestaltung, die das Fahrzeug in Genf tragen wird. Diese wird für die wenigen glücklichen Teilnehmer des P1 GTR Fahrer-Programms, das auf dem Circuit de Catalunya in Spanien später in diesem Jahr starten wird, erhältlich sein. Das Design ist eine Hommage an den gelb/grünen McLaren F1 GTR, Chassis #06R, der sich einen Platz in der Geschichte als einer der fünf F1 GTRs, die die 24 Stunden von Le Mans bei dem historischen Debut von McLaren vor 20 Jahren dominiert haben, gesichert hat.

Vom Design Konzept auf die Rennstrecke

Der McLaren P1 GTR hat sein umfangreiches und intensives weltweites Testprogramm, nach der Enthüllung des Design Konzepts auf dem Pebble Beach Concours d´Elegance im letztem Sommer, abgeschlossen. Daraus resultieren Verbesserungen gegenüber dem Designkonzept, die zur Optimierung der aerodynamische Performance und der Kühlung beitragen.

Die Spurweite ist vorne 80mm breiter als bei der Straßenversion des McLaren P1 und durch den aggressiv-profilierten Frontspoiler liegt das Fahrzeug 50mm tiefer auf den 19 Zoll Motorsport-Leichtmetallrädern mit Pirelli Slick Reifen mit Zentralverschluss. Die untere Karosserie ist mit einem aerodynamischen Flügel ausgestattet, wie es schon auf dem Design Konzept zu sehen war, der den Luftstrom entlang der Flanken des Fahrzeugs führt.

Die Designvorlage: Der legendäre Harrods-McLaren F1 GTR aus der BPR Global GT Series, Foto: McLaren Automotive
Die Designvorlage: Der legendäre Harrods-McLaren F1 GTR aus der BPR Global GT Series, Foto: McLaren Automotive

Die leichte Windschutzscheibe der McLaren P1 Straßenversion ist nur 3,2mm dick und wurde beibehalten, während die Seitenfenster nun aus speziellem Polycarbonat aus dem Motorsport gefertigt sind und über ein gleitendes "Ticket-Fenster" auf der Fahrerseite verfügen. Die chemisch gehärteten Glas-Panele im Dach wurden durch Karbonfaserpanele ersetzt, wie auch die Motorraumabdeckung, um dem Innenraum eine geschlossene und kokonartige Atmosphäre zu verleihen. Die Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung beim McLaren P1 GTR ergeben insgesamt eine Einsparung von 50kg gegenüber der Straßenversion.

Das Heck der Rennstreckenversion wird, im Gegensatz zu der Straßenversion, von einem festmontierten Heckflügel dominiert, der mehr als 400mm über der Heckpartie sitzt – 100mm höher als der verstellbare Heckflügel der Straßenversion. In Zusammenspiel mit den aerodynamischen Klappen vor den Vorderrädern, trägt der Heckflügel zur Erhöhung des Abtriebs von bis zu 10 Prozent bei – das sind bis zu 660kg bei 240km/h . Der Heckflügel, der auf leichten Karbonfaser Pylonstützen montiert ist, behält das DRS (Drag Reduction System) der Straßenversion bei, welches die Neigung von 32° zu 0° per Knopfdruck am Lenkrad anpasst. Eine weitere charakteristische Eigenschaft des Hecks sind die großen Doppelauspuffrohre aus Inconel-Titan-Legierung. Dieses Auspuffsystem spart über 6,5kg gegenüber des schon sehr leichten Systems der Straßenversion ein.

Unter der Karbonfaserkarosserie wurden signifikante Neuerungen und Modifikationen des IPAS Antriebsstrang vorgenommen. Im Kern des McLaren P1 GTR ist der 3,8-Liter Doppelturbo V8 Benzinmotor mit dem verbesserten leichtgewichtigen Elektromotor nahtlos integriert. Kombiniert liefern diese Antriebsquellen 1.000PS; 800PS werden von dem Benzinmotor produziert, gekoppelt mit bis zu 200PS, die sofort von dem Elektromotor bereitgestellt werden.

Böser Blick: Mit gelffneten Flügeltüren wirkt der P1 GTR noch eindrucksvoller, Foto: McLaren Automotive
Böser Blick: Mit gelffneten Flügeltüren wirkt der P1 GTR noch eindrucksvoller, Foto: McLaren Automotive

Der Antriebsstrang wurde eingehend für eine optimale Leistung auf der Rennstrecke überarbeitet. Kernelemente wurden durch im Motorsport entwickelte Teile ersetzt, die für die dauerhafte Hochgeschwindigkeitsnutzung, der die Fahrzeuge ausgesetzt sein werden, besser geeignet sind. Darüber hinaus wurden Teile innerhalb des Antriebsstranges des McLaren P1, die speziell für Nutzung auf öffentlichen Straßen bestimmt waren, entfernt, um Gewicht zu sparen.

McLaren F1 GTR #06R: Inspiration einer neuen Generation

Der McLaren F1 GTR, Chassis #06R, wurde während der Saison 1995 und 1996 erfolgreich durch Mach One Racing geführt und ist eines der Dienstältesten Exemplare des McLaren F1 GTR im Wettbewerb. Die von Harrods gesponserte #51 war einer von sieben McLaren F1 GTRs, die bei den 24 Stunden von Le Mans 1995 berühmt wurden. Er wurde von verschiedenen Le Mans Siegern, wie Derek Bell, seinem Sohn Justin und Andy Wallace, auf die Siegerposition gefahren. Nach diesem Ergebnis gewann das Team darüberhinaus die letzten drei Rennen der BPR Meisterschaft.

Im darauffolgenden Jahr gelang dem Team ein weiterer großer Feldzug. Oliver Grouillard kam zum Line-Up für die 24 Stunden von Le Mans hinzu, neben Derek Bell und Andy Wallace, und belegte einen ehrenwerten sechsten Platz. Das Team beanspruchte ebenfalls einen Sieg in Silverstone bei der Global GT Endurance Meisterschaft.

McLaren P1 Fahrerprogramm

Die erste Location für das McLaren P1 Fahrerprogramm wurde bestätigt. Es beginnt mit einer anfänglichen Testsession in Silverstone, England, gefolgt von einer ersten Rennstrecken-Aktivität auf dem Circuit de Catalunya in Spanien. Diesen Events folgt eine individuelle Fahrerprofil-Erstellung im McLaren Technology Center. Die maßgeschneidertem Beratungen werden eine Rennsitzanpassung, ein Human Performance Assessmentcenter und eine finale Diskussion über das Design und die Außengestaltung jedes einzelnen Models mit McLaren Automotive Design Director Frank Stephenson umfassen. Jeder Fahrer wird ebenfalls zum ersten Mal den McLaren P1 GTR durch den Fahrsimulators erleben.

Feuer und Flamme: Der P1 GTR ist zu Fahrleistungen im Stande, die nur ganz wenige Menschen abrufen können, Foto: McLaren Automotive
Feuer und Flamme: Der P1 GTR ist zu Fahrleistungen im Stande, die nur ganz wenige Menschen abrufen können, Foto: McLaren Automotive

Ultimate Series bildet die dritte und höchste Stufe der McLaren Modellpalette

Der McLaren P1 GTR bildet gemeinsam mit der Straßenversion McLaren P1 die Ultimate Series. Diese exklusive Reihe priorisiert Aerodynamik und vollkommene Leistung mit bemerkenswerte Innovationen in der Gewichtsreduzierung beim Chassis und dem Antriebsstrang sowie der Nutzung von wegweisenden Materialien.

McLaren hat nun eine dreistufige Struktur in der Namensgebung etabliert, bestehend aus der Sports Series, Super Series und Ultimate Series. Die Sports Series ist die Einstiegsserie von McLaren und wird ihr globales Debut auf der New York International Auto Show 2015 im April geben. Darüber befindet sich die McLaren Super Series mit dem 650S, dem auf den asiatischen Markt beschränkten 625C und dem kürzlich angekündigten 675LT, dessen Premiere auf den Genfer Automobilsalon stattfindet.

Der McLaren P1 GTR wird seine Weltpremiere neben dem kürzlich angekündigten McLaren 675LT am Dienstag, den 03. März, auf dem Stand 1240, Halle 1 um 12.15 MEZ auf dem 85. Automobilsalon in Genf feiern.