Am vergangenen Samstag knackte Dennis Marschall in Hockenheim den Jackpot: Pole Position, schnellste Rennrunde, Juniorsieg und Podium im ADAC GT Masters. Besser hätte das Heimrennen für den HCB-Rutronik Racing-Piloten kaum laufen können.

Bereits im ersten Freien Training stellte Marschall mit Platz acht seine Pace unter Beweis. Im Qualifying am Samstagmorgen legte er dann noch eine Schippe drauf. Nachdem er am Nürburgring seine erste Pole Position im ADAC GT Masters um einen Wimpernschlag verpasst hatte, setzte sich Marschall am Hockenheimring im Feld der 31 Supersportwagen durch.

Beim Rennstart verteidigte der Eggenstein-Leopoldshafener seine Führung. Aufgrund eines Unfalls wurde der Samstagslauf jedoch schon in der ersten Runde abgebrochen. Auch beim Restart blieb Marschall vorne und verteidigte die Spitze bis kurz vor dem Boxenstopp. Pech beim Überrunden eines anderen Fahrzeugs führte zu einem Positionsverlust. Teamkollegin Carrie Schreiner brachte den Audi R8 LMS #8 schließlich auf Rang drei ins Ziel. Für Marschall war es der zweite Podestplatz im ADAC GT Masters. Zudem feierte er seinen ersten Sieg in der Juniorwertung. Darüber hinaus gelang ihm auch die schnellste Runde des Rennens.

Am Sonntag blieb Marschall eine Fortsetzung der Erfolgsserie verwehrt. Schreiner startete von Platz 24 und schied bereits in der ersten Runde mit einer gebrochenen Aufhängung aus. Marschall kam dementsprechend gar nicht erst zum Einsatz. Ein kleiner Trost war, dass er so den Titelgewinn seiner Teamkollegen Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde von der Box aus miterlebte.

Beim Finalwochenende auf dem Sachsenring (27. bis 29. September) geht es für HCB-Rutronik Racing noch um den Sieg in der Teamwertung des ADAC GT Masters. Die Mannschaft aus der Nähe von Karlsruhe liegt an der Spitze des Tableaus neun Punkte vor dem nächsten Verfolger.

Dennis über...

... seine Pole Position: "Bei meinem letzten Qualifying am Nürburgring habe ich um 0,002 Sekunden die Pole Position verpasst. Man kann sagen, das waren 99 Prozent und jetzt habe ich 100 Prozent geschafft. Es war perfekt, das hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich wusste, ich habe endlich mal alle geschlagen. Der Saisonstart lief ja nicht so rund und ich habe schon angefangen, an mir zu zweifeln. Ab Zandvoort war ich dann vom Speed her unter den Top-5. Das war für mich die Bestätigung, dass es bergauf geht. Die Pole Position ist der Lohn für die harte Arbeit."

... den Start ins Samstagsrennen: "Es war einer der härtesten Starts, die ich je hatte. Ich hätte es gerne einfacher gehabt. Mein Konkurrent hat wirklich alles gegeben, um an mir vorbeizukommen. Auch beim Restart nach dem Abbruch hat er Druck gemacht. Ich habe mich verteidigt und unsere Pace unter Beweis gestellt. Ich wollte auf keinen Fall einen Fehler machen. Mir ist einer meiner besten Stints gelungen. Ich bin sehr konstant gefahren. Zwischen meiner schnellsten und meiner langsamsten Rundenzeit lagen nur drei Zehntel."

... das Pech bei der Überrundung eines Konkurrenten: "Ich habe gesehen, dass er aus der Box kommt. Er fuhr sehr langsam in Kurve zwei. Ich wusste also, dass ich vorbei muss, um keine Zeit zu verlieren. Ich bin außen herum gefahren und war schon halb neben ihm. Ich dachte, er macht mir als Führendem Platz. Leider hat er das nicht gemacht und mich so eingebremst. Dadurch habe ich eine Position verloren. Natürlich fährt er auch sein Rennen, aber ich hätte mir mehr Rücksichtnahme gewünscht."

... den zweiten Stint: "Ich hatte nach dem Fahrerwechsel das Gefühl, dass Carrie alles im Griff hat. Sie hat es genau richtig gemacht. Sie ist gute Rundenzeiten gefahren und hat sich wacker geschlagen. Pole Position, schnellste Rennrunde, Juniorsieg und Podium beim Heimrennen - besser kann es nicht laufen. Ein Hammer-Ergebnis!"

... das frühe Aus im Sonntagsrennen: "Bei einem Startunfall wurde viel Staub aufgewirbelt. Ein Konkurrent ist ausgewichen und dabei hat Carrie einen kleinen Treffer bekommen. Leider ist die Aufhängung gebrochen und damit war unser Rennen bereits in der ersten Runde beendet. Insgesamt war es mit dem Podium am Samstag natürlich ein tolles Wochenende. Ich freue mich für meine Teamkollegen Patric und Kelvin, die sich vorzeitig den Titel gesichert haben. Unser Team ist neu in der Serie und baut trotzdem die schnellsten Audis im Feld. Das zeigen die zwei Pole Positions an diesem Wochenende und ein verdienter Titelgewinn."