Dennis Marschall setzte seinen Aufwärtstrend im ADAC GT Masters 2019 am vergangenen Wochenende eindrucksvoll fort. Auf dem Nürburgring präsentierte sich der HCB-Rutronik Racing-Pilot in Bestform und erzielte sein bis dato bestes Qualifying in der Liga der Supersportwagen. Mit Startplatz zwei verpasste er seine erste Pole Position im ADAC GT Masters denkbar knapp. Im ersten Rennen kämpfte er bis zum Fahrerwechsel um die Führung und sammelte im Kampf gegen den an diesem Wochenende dominanten Lamborghini von GRT Grasser Führungsrunden.

Mit der Bestzeit im Junioren-Training lieferte Marschall in seinem Audi R8 LMS schon am Freitag den Vorgeschmack auf ein starkes Wochenende. Am Samstag bestätigte er die Performance mit einem fast perfekten Qualifying. Zwei Tausendstel fehlten am Ende für die Pole Position. Beim Rennstart behauptete er seinen zweiten Platz im Feld der 31 GT3-Boliden erfolgreich. In einem harten Zweikampf setzte er sich gegen Teamkollege und Tabellenführer Patric Niederhauser durch, um dann mit dem führenden Lamborghini die Flucht nach vorne anzutreten. Marschall übergab das Auto auf Platz eins liegend an Carrie Schreiner. Nach einer hart umkämpften zweiten Rennhälfte überquerte die Teamkollegin die Ziellinie als 14.

Am Sonntag qualifizierte Schreiner den Audi R8 LMS auf Startplatz 31. Marschall kämpfte sich nach dem Fahrerwechsel bis auf die 18. Position vor, wobei er konstant Rundenzeiten auf dem Niveau des späteren Siegers fuhr. Schlussendlich stoppte die Zielflagge seine Aufholjagd. Auf ein weiteres Punkteresultat fehlten am Ende nur drei Sekunden.

Nach dem Double-Header mit Zandvoort und dem Nürburgring steht für Marschall nun eine vierwöchige Pause an, bevor es mit seinem persönlichen Saisonhighlight weitergeht. Vom 13. bis 15. September gastiert das ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring. Das vorletzte Wochenende der Saison markiert das Heimspiel des BWL-Studenten aus Eggenstein-Leopoldshafen, bei dem er seine starke Form aus der Eifel bestätigen will.

Dennis über...

... sein bestes Qualifying im ADAC GT Masters: "Es lief schon das ganze Wochenende ziemlich rund. Mit dem zweiten Platz im Qualifying hatte ich aber trotzdem nicht gerechnet. Als mir das Team im Funk gesagt hat, dass ich die Pole um zwei Tausendstelsekunden verpasste habe, dachte ich, sie wollen mich auf den Arm nehmen. Ich konnte nicht fassen, dass es so knapp war. Ich bin fast durchgedreht deswegen. Denn ich hatte trotz der Freude über den zweiten Platz natürlich gemischte Gefühle. Die Runde, in der man nicht noch schneller fahren kann, gibt es nicht. Deswegen hat es mich umso mehr geärgert. Diese Pole Position hätte ich gerne geholt."

... das Samstagsrennen: "Vor dem Rennen hab ich mir viele Gedanken gemacht. Außen starten ist auf dem Nürburgring immer heiß. Dann ist Patric auch noch direkt hinter mir gestartet und auf ihn muss ich natürlich besonders Rücksicht nehmen, weil er um die Meisterschaft fährt. Ich wollte beim Start mittig fahren, damit die Autos hinter mir keinen Platz haben um innen anzugreifen. Dann spät bremsen und die erste Kurve außen mitfahren, um den zweiten Platz zu halten. Es hat echt super geklappt und der Plan ist aufgegangen. In den ersten paar Runden hatte ich wirklich ein sehr gutes Gefühl und habe gut mit dem Lamborghini mitgehalten. Danach habe ich mich darauf konzentriert, einen sauberen Stint zu fahren und die Position zu halten. Mir ist es dann sogar gelungen, einen Vorsprung herauszufahren. Ich war mit meinem Stint sehr zufrieden. Ich denke, ich habe meinen Job gemacht."

... das Sonntagsrennen: "Am Sonntag hatten wir ein schwierigeres Rennen. Vom letzten Startplatz konnte es nur eine Aufholjagd werden. Aber die Pace war wieder sehr gut. Ich bin in meinem Stint teilweise die schnellsten Runden im gesamten Feld gefahren. Ich hatte nur gedacht, dass das Überholen etwas leichter werden würde. Der Nürburgring ist dann halt doch etwas enger, wenn man mitten im Feld unterwegs ist. Es hat teilweise etwas gedauert, bis ich vorbeigekommen bin. Viel mehr als Platz 18 wäre am Ende aber sowieso nicht drin gewesen. Aber es hat Spaß gemacht, sich durchs Feld zu kämpfen. Nur macht es in den Top-10 natürlich deutlich mehr Spaß. Unterm Strich hat die Performance aber wieder gestimmt. Damit war ich zufrieden und das nehmen wir mit."

... das anstehende Heimspiel auf dem Hockenheimring: "Ich hoffe, dass ich an die Leistung vom Nürburgring anknüpfen kann. Ich fühle mich in Hockenheim schon immer sehr wohl. Daheim weiß ich einfach, wo es lang geht und was ich zu tun habe. Aber darauf alleine werde ich mich natürlich nicht verlassen. Sonst besteht die Gefahr, sich seiner Sache zu sicher zu sein und den Fokus zu verlieren. Es ist wichtig, jedes Rennen auf dieselbe Herangehensweise in Angriff zu nehmen. Aber Hockenheim ist natürlich immer etwas Besonderes, weil viele Freunde, Familienmitglieder und Sponsoren vor Ort sein werden. Und da wäre es umso schöner, wenn es wieder so gut läuft wie am Nürburgring."