Erst Laguna Seca, dann Hockenheimring. Nach seinem Einsatz in der IMSA WeatherTech Sportscar Championship vor zwei Wochen stand für Dominik Baumann am vergangenen Wochenende gleich das nächste Rennen auf einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt an. Anlass war das Finale des ADAC GT Masters 2018. Dort teilte er sich den Mercedes-AMG GT3 von AutoArenA Motorsport mit Patrick Assenheimer. Die Ausbeute beim Gastspiel in der Liga der Supersportwagen konnte sich durchaus sehen lassen.

Am Freitag galt es für Baumann zunächst, sich auf den GT3-Boliden einzuschießen, den er beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Mai zuletzt pilotiert hatte. Bei wechselhaften Bedingungen hatte er in den Trainings die Möglichkeit, sowohl im Trockenen als auch im Nassen mit dem rund 550 PS starken Boliden warm zu werden. Dass Umgewöhnungsprobleme kein Thema waren, bewies er spätestens, als es ernst wurde.

Vom 23. Startplatz im Feld der insgesamt 34 Supersportwagen zeigten Assenheimer und Baumann im ersten Rennen am Samstag eine starke Aufholjagd. Eine tadellose Leistung von Fahrern und Team führte zum zehnten Platz, der dem Duo auf Anhieb einen Punkt einbrachte. Außerdem landeten sie als Dritte auf dem Podium in der Juniorkategorie, in der Assenheimer als Stammfahrer von AutoArenA Motorsport antritt.

Der Sonntag hielt für die beiden hingegen kein zählbares Resultat parat. Im Qualifying vereitelte Pech beim Timing eine Top-Startposition für Baumann. Der Österreicher wurde auf abtrocknender Strecke als einer der ersten Piloten abgewinkt, wodurch er aus den Top-10 auf die 17. Startposition zurückfiel. Im Rennen kämpfte er sich im ersten Stint auf den zehnten Platz vor. Ein Defekt an einer Radmutter bremste den Teamkollegen in der zweiten Rennhälfte ein, wodurch es am Ende nur zum 13. Platz reichte.

Während für das ADAC GT Masters 2018 in Hockenheim der Vorhang fiel, geht es für Baumann am 30. September gleich weiter. In Barcelona geht der 25-Jährige beim Blancpain GT Series Endurance Cup im Aston Martin V12 Vantage GT3 von R-Motorsport an den Start. Am 13. Oktober ist er wieder zurück in den USA, wo mit dem Petit Le Mans das vorletzte Rennwochenende in der IMSA WeatherTech Sportscar Championship stattfindet.

Dominik Baumann zusammen mit seinem Teamkollegen Patrick Assenheimer, Foto: Gruppe C GmbH
Dominik Baumann zusammen mit seinem Teamkollegen Patrick Assenheimer, Foto: Gruppe C GmbH

Dominik Baumann zurück im ADAC GT Masters. Wie kam es zu deinem Gastauftritt in Hockenheim?
Das war eigentlich sehr spontan. AutoArenA Motorsport hat nach einem Fahrer gesucht, weil zwei ihrer drei Stammpiloten, Raffaele Marciello und Maro Engel, anderweitig Verpflichtungen hatten. Sie haben mich über AMG kontaktiert, woraufhin wir uns in der Woche vor dem Rennen kurz getroffen und es fixiert haben. Es hat alles sofort gepasst.

Im ersten Rennen hast du gleich gezeigt, dass dir die Umstellung auf den GT3 keine Probleme macht...
Es lief von Anfang an gut. Im Training ging es darum, mich wieder an den Mercedes zu gewöhnen und daran, dass wir im GT Masters keine Reifenwärmer benutzen dürfen. Im Rennen hat Patrick dann einige Positionen gutgemacht und mir das Auto auf Platz 15 übergeben. Wir haben einen perfekten Boxenstopp abgeliefert, bei dem wir nur drei Zehntel über der Mindestzeit lagen. Danach habe ich noch ein paar Konkurrenten überholt. So sind wir Zehnter geworden und haben dazu als Dritter noch das Juniorpodest geholt. Das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, aber den Erfolg habe ich gerne mitgenommen. Es war aber auch ein hartes Rennen, wie immer im ADAC GT Masters wurde um jedes Zehntel gekämpft.

Am Sonntag hätte es noch besser laufen können, aber das Glück fehlte diesmal. Was ist passiert?
Das Qualifying verlief für uns wirklich unglücklich. Es war zunächst nass und als es abtrocknete wechselten wir auf Slicks. Von da an waren wir immer an den Top-3 dran, aber dann kamen wir genau eine Sekunde zu spät über die Linie, um noch eine letzte schnelle Runde zu fahren. Das sind Kleinigkeiten, die sich dann mit einem 17. Startplatz bemerkbar machen. Im Rennen lief es dafür wieder besser. Ich bin gut nach vorne gekommen und habe selbst in der chaotischen Startphase nichts abbekommen. Es waren ein paar schöne Kämpfe dabei, aber dadurch haben wir auch den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. Nach dem Fahrerwechsel waren wir Zehnter, aber durch ein Problem ist Patrick dann auf Platz 13 zurückgefallen. Alles in allem war es ein gutes Wochenende. Wir hatten eine starke Performance.

Auf Hockenheim folgen für dich die nächsten zwei Rennen und die nächsten zwei Autos...
Genau, schon am kommenden Wochenende starte ich beim Finale des Blancpain GT Series Endurance Cups für R-Motorsport. Ich freue mich auf das Rennen. Die Strecke wurde dieses Jahr neu asphaltiert und sollte dem Aston Martin entgegenkommen. Bei der Renndistanz von drei Stunden rechne ich uns gute Chancen aus. Wir waren beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auch konkurrenzfähig. Wir haben eine starke Fahrerpaarung und ein top vorbereitetes Auto. Zwei Wochen später bin ich dann in Road Altanta wieder im Lexus RC F GT3 von 3GT Racing unterwegs.