Über 25.000 Zuschauer reisten am vergangenen Wochenende an den Hockenheimring, wo für Jeffrey Schmidt das Finale des ADAC GT Masters 2018 auf dem Programm stand. Nach einem Podium auf dem Sachsenring reiste der BWT Mücke Motorsport-Pilot mit Außenseiterchancen auf den Gesamtsieg an die Traditionsrennstrecke in Baden-Württemberg. An einem turbulenten letzten Wochenende fehlte Schmidt jedoch das nötige Glück, um an seinen Podesterfolg aus dem Vorjahr anzuknüpfen und die Saison auf einem Hoch zu beenden.

Bereits im Qualifying am Samstag lief es für den Schweizer nicht rund. Die 30-minütige Session wurde mehrmals neutralisiert. Schmidt gelang in seinem Audi R8 LMS bei diesem Spießrutenlauf nur eine verwertbare Runde, und auch diese war durch ein im Weg stehendes Auto alles andere als optimal. Mit dieser fand er als 13. trotz allem noch den Anschluss an das vordere Mittelfeld der insgesamt 34 Fahrzeuge.

Die Fahrt in die Punkte blieb ihm im ersten Rennen trotz guter Pace verwehrt. In der heiß umkämpften Startphase wurde Schmidt von einem Konkurrenten in die Wiese gedrückt. Vom 21. Platz aus kämpfte er sich bis zum Fahrerwechsel auf den 13. Platz zurück. Von da an setzte Stefan Mücke den Angriff auf die Top-10 fort. Der Teamkollege lief nach einem weiteren Kontakt inklusive Abflug in die Reifenstapel jedoch nur als 17. im Ziel ein.

Am Sonntag wurde dem Duo mit der Startnummer 26 im Qualifying erneut Pech beim Timing zum Verhängnis. Bei abtrocknenden Bedingungen wurde Teamkollege Stefan Mücke als einer der ersten Piloten abgewinkt, während die Konkurrenz auf der immer besser werdenden Strecke noch eine schnelle Runde fahren konnte. Dadurch wurden er und Schmidt aus den Top-10 bis auf die 25. Position durchgereicht.

Im zweiten Rennen übernahm Schmidt das Auto auf dem 18. Platz liegend von Mücke. In seinem letzten Stint in der Saison 2018 zeigte er noch einmal mit Rundenzeiten auf dem Niveau des späteren Rennsiegers auf. Als 13. fand er erst in der letzten Runde den Anschluss an die Kampfgruppe um den letzten Punkt. Somit reichte es in Hockenheim nicht zu einem weiteren zählbaren Resultat.

Mit Platz acht in der Gesamtwertung von 70 Startern sowie Platz sechs in der Juniorwertung wusste Schmidt in seiner zweiten Saison im ADAC GT Masters trotz des durchwachsenen Finales zu überzeugen. Allem voran machte der 24-Jährige mit seinem ersten Sieg und seiner ersten Pole Position in der Liga der Supersportwagen auf sich aufmerksam.

Jeffrey Schmidt hatte in Hockenheim das Glück nicht auf seiner Seite, Foto: Gruppe C Photography
Jeffrey Schmidt hatte in Hockenheim das Glück nicht auf seiner Seite, Foto: Gruppe C Photography

Das Finale hattet ihr euch anders vorgestellt. Doch schon der Start ins Wochenende war wie verhext...
Meine Erwartungen waren natürlich hoch, auch weil es meine Heimstrecke ist, auf der ich schon viele Erfolge feiern durfte. Ich weiß hier, wo es lang geht, aber das alleine reicht im Motorsport leider nicht immer. Ins erste Qualifying gingen wir gut vorbereitet, aber schon in meiner ersten schnellen Runde kam die erste rote Flagge. Beim nächsten Versuch hatte ich Verkehr, danach eine gelbe Flagge und dann war schon wieder rot. Damit war unser Qualifying ohne eine saubere Runde gehabt zu haben gelaufen.

Im Rennen wäre trotz allem mehr drin gewesen. Das Rennglück hat euch aber einfach gefehlt...
In der zweiten Kurve kam es vor mir zu einem Unfall, der das Feld etwas durcheinanderbrachte. Beim Herausbeschleunigen wurde ich dann selbst von einem anderen Auto abgedrängt und landete in der Wiese. Dabei habe ich rund zehn Positionen verloren. Ich hatte dann das gesamte Rennen über harte Kämpfe. Ich überholte bis zum Boxenstopp einige Autos und wir waren beim Fahrerwechsel wieder 13. Die Chance auf Punkte war da, doch nachdem Stefan mit einem BMW kollidierte, waren unsere Hoffnungen dahin. Es sollte einfach nicht sein.

Leider sollte es auch im zweiten Rennen für euch nicht sein. Was ging am Sonntag schief?
Das Pech vom Samstag ging gleich im Qualifying weiter. Nachdem es geregnet hatte, trocknete die Strecke kontinuierlich ab. Wir wurden leider abgewinkt, als der Großteil des Feldes noch auf einer schnellen Runde war. Erst waren wir Achter und dann ging es ganz schnell runter auf Platz 25. Das war richtig ärgerlich. Ich bin selten in meiner Karriere so weit nach hinten in die Startaufstellung gelaufen. Das Rennen verlief auch wieder turbulent. Ich habe das Auto auf Platz 19 übernommen und bin dann um mein Leben gefahren. Ich habe alles gegeben, drei Konkurrenten überholt und gesehen, dass meine Pace schneller als die der Gruppe vor mir war. In der letzten Runde war ich fast dran, aber dann war das Rennen schon vorbei.

Wie fällt dein Fazit der Saison abgesehen von dem schwierigen Finale aus?
Bis Hockenheim war ich wirklich sehr zufrieden mit den Resultaten, die ich eingefahren habe. Die Pole Position und der Sieg in Most waren natürlich das Highlight. Auf der anderen Seite war es auch eine Herausforderung, das Auto mit unterschiedlichen Teamkollegen zu teilen. Für jemanden der kein permanenter Starter ist, ist es schwierig, sich im ADAC GT Masters von jetzt auf gleich einzuschießen. Dadurch haben wir unser Potential nicht voll ausgeschöpft. Andererseits hatte ich am letzten Wochenende sogar noch Titelchancen. Wir haben also unter diesen Voraussetzungen einen guten Job gemacht, es wäre aber sicherlich einiges mehr möglich gewesen. Doch dies hole ich 2019 nach!