Für BMW Team Schnitzer-Pilot Dennis Marschall stand am Wochenende eines seiner Highlights im ADAC GT Masters an. Auf dem Hockenheimring fand das Heimrennen des Eggenstein-Leopoldshafener statt, welches gleichzeitig das Finale der Saison 2018 markierte. Mehr als 25.000 Zuschauer reisten an die Traditionsrennstrecke in Baden-Württemberg um die Liga der Supersportwagen ein letztes Mal in diesem Jahr in Action zu sehen. Marschall wusste dabei noch einmal mit einer starken Performance zu überzeugen.

Nach zuletzt schwierigen Wochenenden setzte er im BMW M6 GT3 vor allem im Zeittraining am Sonntag noch einmal ein Ausrufezeichen. Unter schwierigen äußeren Bedingungen qualifizierte sich Marschall als zweitbester BMW-Pilot auf dem achten Platz im Feld der insgesamt 34 Boliden. Trotz dieser guten Ausgangslage sollte ihm im Rennen jedoch wie schon am Samstag ein weiteres Punkteresultat verwehrt bleiben.

Im ersten Rennen legten Marschall und sein Teamkollege Victor Bouveng nach einem enttäuschenden 21. Platz im Qualifying eine beeindruckende Aufholjagd hin. Als Elfter landete das Duo dennoch auf dem undankbaren Platz hinter den Punkterängen. Ein Umstand, der nicht zuletzt einer Zeitstrafe zu verdanken war, welche dem BMW mit der Startnummer 43 nach einem Vergehen in der turbulenten Startphase auferlegt worden war.

Die Pace für die Top-10 war auch im zweiten Lauf da. Aufgrund harter Zweikämpfe verlor Marschall in seinem Stint jedoch kurz vor dem Fahrerwechsel wertvolle Zeit, was gleichbedeutend mit dem Verlust mehrerer Positionen war. Bouveng fuhr wie Marschall am Vortag als Elfter über die Ziellinie, nur eine Sekunde hinter dem Zehntplatzierten. Trotz der verpassten Top-10 durften sich die BMW Team Schnitzer-Pilot in beiden Rennen abermals über Punkte in der Juniorwertung freuen.

Dennis über...

... die Aufholjagd im ersten Rennen: "Der 21. Startplatz war natürlich nicht zufriedenstellend. Letztendlich haben uns nur zweieinhalb Zehntel auf das Schwesterauto gefehlt, aber das macht schon den Unterschied zwischen der fünften und der zehnten Startreihe aus. Im Rennen hatte Victor einen guten Start. Einen zu guten, wenn man so will. Wir haben eine Zeitstrafe von fünf Sekunden bekommen, weil unser Auto beim Start den im Reglement festgelegten Korridor verlassen hatte. Die Strafe hat uns beim Fahrerwechsel wieder zurückgeworfen. Das war nicht schön. Andererseits ist es etwas, das man manchmal riskieren muss, um am Start viele Positionen gutzumachen. Ich habe das Auto dann auf Platz 15 übernommen. Meine Rundenzeiten waren gut und ich rückte bis auf Platz elf vor. Am Ende keinen Punkt zu holen war sehr schade. Außerdem sind wir in der Juniorwertung Vierter geworden. So haben wir den einen Punkt und ein Podest verpasst. Aber manchmal läuft es so, da muss man mit leben."

... die starke Performance am Sonntag: "Obwohl der achte Platz ein weiteres starkes Zeittraining in diesem Jahr bedeutete, war ich nicht ganz zufrieden. Zwar hatten wir mit den Top-10 unser Ziel erreicht, aber es wäre noch mehr drin gewesen. Mein Start war gut. Wir sind ohne Probleme durch die Kollision in der ersten Kurve gekommen und waren nach dem Restart Siebter. Die Pace war gut und ich war in der Lage, mit der Gruppe vor mir mitzuhalten. Der Knackpunkt des Rennens war dann ein Zweikampf in der Boxenstopp-Phase. Ein Mercedes leistete sich vor mir einen Fehler und ich attackierte ihn. Dabei verloren wir beide Zeit, ich allerdings noch mehr. Nach dem Fahrerwechsel war er Vierter und wir nur Zehnter. Wenn ich ihm nur hinterhergefahren wäre, wären wir sicher Vierter gewesen. Das hat mich sehr geärgert, aber hinterher ist man immer schlauer. Am Ende wurde es dann wieder nur der elfte Platz."

... sein Fazit des letzten Rennwochenendes: "Nach den schwierigen Wochenenden in Zandvoort und am Sachsenring war Hockenheim auf jeden Fall positiv. Natürlich ist es schade, dass wir gleich zweimal so haarscharf an den Punkten vorbeigeschrammt sind. Dem entgegen steht aber, dass wir in Sachen Pace einen deutlichen Aufwärtstrend gesehen haben. Wir waren in der Lage, aus eigener Kraft um die Top-10 zu kämpfen. Der achte Platz im Qualifying war toll, aber letztendlich war ich am Samstag sogar zufriedener als am Sonntag, da wir es trotz einer kniffligen Ausgangslage relativ weit nach vorne geschafft haben."

... die besondere Atmosphäre beim Heimrennen: "Mein Heimatort liegt nur etwa eine halbe Stunde Autofahrt vom Hockenheimring entfernt und hier zu fahren ist immer etwas ganz Besonderes. Es sind viele Verwandte, Freunde und auch Sponsoren vor Ort. Das freut einen, obwohl man manchmal ein schlechtes Gewissen hat, wenn man zwischen den ganzen Meetings nur so wenig Zeit für alle findet. Aber es war schön zu sehen, wie begeistert sie von der Veranstaltung waren. Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen und das ist es, worauf es ankommt."