Gerade erst vom FIA World Endurance Championship-Rennen am Nürburgring zurückgekehrt, stand für BWT Mücke Motorsport-Pilot vergangenes Wochenende mit Zandvoort der nächste Renneinsatz im Rahmen des ADAC GT Masters auf dem Plan. Im Rennen zuvor schafften Mückes Teamkollege Sebastian Asch und der prominente Ersatzpilot Lucas Auer den Sprung auf das Podium. Mit Erfolgsballast ausgestattet waren die Vorzeichen für den ersten Lauf im Dünenkurs an der Nordseeküste denkbar ungünstig. Doch dem Fahrderduo Mücke/Asch gelang mit dem vierten Platz ein hervorragendes Ergebnis, was für den Berliner gleichzeitig die beste Platzierung im ADAC GT Masters markiert.

Im zweiten Lauf setzte das Team auf Risiko und entschied sich für ein Trocken-Setup. Zudem hat man auch bei den Reifendrücken darauf gehofft, dass der Regenschauer nur kurze Zeit andauert und die Strecke entsprechend schnell abtrocknet. Doch der Himmel über Zandvoort zeigte keine Gnade und erbarmte sich erst in der zweiten Rennhälfte. Die Strecke trocknete ab und Teamkollege Asch rettete Platz 15 über die Ziellinie.

Nächste Station für Mücke ist nach einer längeren Pause der fünfte FIA World Endurance Championship-Lauf in Mexiko vom 01. bis 03. September.

P4 trotz Zusatzgewicht für Mücke und Asch in Lauf 1 in Zandvoort, Foto: Gruppe C GmbH
P4 trotz Zusatzgewicht für Mücke und Asch in Lauf 1 in Zandvoort, Foto: Gruppe C GmbH

Fünf Fragen an Stefan Mücke

Stefan, herzlichen Glückwunsch zum vierten Platz in Zandvoort. Ein Ergebnis, mit dem ihr durch den Erfolgsballast nicht unbedingt gerechnet habt, oder?
Stefan Mücke: Mit Rang vier bin ich wirklich super zufrieden. Ich war zum letzten Mal 2006 in Zandvoort - damals noch in der DTM. Entsprechend war es fast, wie auf einen neuen Kurs zu kommen. Die Testfahrten haben wirklich gut getan, um sich wieder auf die Strecke einzuschießen. Dass wir aber letztlich so weit vorne abschneiden würden, hat uns ein wenig überrascht. Durch unser Zusatzgewicht nach dem Podiumsplatz von Sebastian und Lucas am Red Bull Ring hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir so weit vorne mitfahren können. Sebastian wurde zu Beginn des Rennens etwas aufgehalten, deshalb haben wir uns entschieden, den Fahrerwechsel so früh wie möglich durchzuführen. Dadurch haben wir zwar keine Position gewonnen, konnten aber trotz unseres Gewichtsnachteils Platz vier gut halten und über die Ziellinie retten.

Im zweiten Lauf habt ihr im Gegensatz zu dem Großteil der Konkurrenz auf ein Trocken-Setup gesetzt...
Stefan Mücke: Kurz vor dem Start fing es an zu regnen. Wir haben eigentlich mit einem kurzen Schauer gerechnet und mit unserem Setup und den Reifendrücken etwas gepokert. Wir sind einfach davon ausgegangen, dass es schnell wieder abtrocknet. Aber genau das Gegenteil traf ein. Daher waren wir zunächst nicht so gut aufgestellt, hatten viel Aquaplaning. Dadurch ging es für uns nicht nach vorne. Mit der Zeit trocknete die Strecke ein bisschen ab und ich hoffte, das Auto würde anfangen, so zu arbeiten, wie wir das erhofft haben.

Ihr habt darauf eine Menge an Boden verloren. Was ist passiert?
Stefan Mücke: Es kam zu einer Gelbphase, worauf mich ein Konkurrent berührt und umgedreht hat. Dadurch sind wir ganz nach hinten gefallen. Danach kam das Safety Car auf die Strecke und es folgte das reinste Chaos beim Fahrerwechsel, weil alle auf einmal in die Box gefahren sind. Das ist bei so einer kleinen Boxengasse leider nicht zu vermeiden.

Pech im Regenchaos in Zandvoort für Stefan Mücke, Foto: Gruppe C GmbH
Pech im Regenchaos in Zandvoort für Stefan Mücke, Foto: Gruppe C GmbH

Euer Boxenstopp verlief nicht ideal. Woran lag es?
Stefan Mücke: Wir mussten etwas später an der Boxengasse anhalten, weil es einen riesigen Stau gab. Damit war unser Timer etwas daneben und unsere Position nicht akkurat. Wir haben dann noch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekommen, weil unser Stopp etwas zu schnell war und wir zu früh losgefahren sind. Es ist schade, aber es war ein sehr chaotisches Rennen. Zum Schluss ging das Auto dann besser, als die Strecke abtrocknete. Zufrieden sind wir damit sicherlich nicht, gerade nach dem vierten Platz im ersten Rennen. Wir haben uns für den zweiten Lauf schon etwas mehr erhofft.

Du hast jetzt erst einmal eine wohlverdiente Rennpause, ehe es Anfang September im Rahmen der FIA WEC nach Mexiko geht...
Stefan Mücke: Da freue ich mich jetzt schon sehr darauf. Die Strecke ist sehr interessant. Sie ist sehr hoch gelegen, weswegen auch die Luft sehr dünn ist. Das stellt für den Motor und für die Reifen eine sehr interessante Herausforderung dar. Vergangenes Jahr hatten wir es dort nicht einfach. Wir haben aber unsere Hausaufgaben gemacht und werden die Zeit bis dahin auch nutzen, um uns gut darauf vorzubereiten. Ich selbst werde zwei Tage im Simulator sitzen und wir werden schauen, was wir noch verbessern können. Ich hoffe, dass wir dann auch angreifen können.