Vergangenes Wochenende stand das zweite Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring auf dem Programm. Damit auch der zweite Renneinsatz für Patric Niederhauser für sein neues Team Aust Motorsport. Vor 67.500 Zuschauern am gesamten Rennwochenende zeigten der Schweizer und sein Teamkollege Dennis Marschall aufsteigende Form. Die beiden Qualifyings verliefen nicht optimal. Verkehr und Probleme mit der Bremsbalance führten dazu, dass sich der Aust Motorsport-Audi mit der Startnummer #4 für die Startplätze 21 (erstes Qualifying) und 13 (zweites Zeittraining) qualifzierten. In Lauf eins endete die Aufholjagd nach einer Berührung mit einem Konkurrenten, der für einen Plattfuß sorgte und das frühzeitige Aus bedeutete. Im zweiten Rennen dann das Happy End: Niederhauser und Marschall schafften nach einer starken Leistung auf der Strecke und beim Fahrerwechsel den verdienten Sprung unter die besten Acht.

Patric, ihr habt im zweiten Rennen eine starke Aufholjagd gezeigt und die ersten verdienten Meisterschaftspunkte eingefahren. Bist du erleichtert?
Sehr! Wir wussten bereits nach dem Qualifying, dass von Startplatz 13 einiges möglich ist. Das gesamte Team war entsprechend motiviert - das ist es eigentlich immer, aber diesmal wussten wir, dass es einfach klappen muss. Das Rennen hat allerdings etwas heikel begonnen. Direkt in der Anfangsphase musste ich plötzlich einem stehenden Auto ausweichen. Links war kein Platz, weil diesen Weg bereits zwei andere Fahrer gewählt haben. Also fuhr ich geradeaus durch die Wiese.

Wie lief es dann weiter?
Ich konnte mit dem Tempo der vorderen Autos ziemlich gut mitgehen, Überholen war allerdings wegen unseres Topspeed-Nachteils gegenüber einigen unserer Konkurrenten sehr schwierig. Ich denke aber, dass ich über die gesamte Runde gesehen schneller unterwegs war. Im ersten Sektor zum Beispiel: Da haben mich die Autos vor mir regelrecht aufgehalten. Ich habe meine Taktik den Umständen angepasst und auf Fehler der anderen gewartet. Und so kam es dann auch, dass ich einen Fehler eines Porsche vor mir ausnutzen konnte und zog an ihm vorbei.

Der Boxenstopp verlief im Gegensatz zum ersten Rennen reibungslos...
Diesmal hat beim Fahrerwechsel alles bestens geklappt. Dennis hat megaschnell begonnen, konnte gut nach vorne pushen und setzte unser Schwesterauto unter Druck. Allerdings sind seine Reifen eingebrochen. Der Audi von BWT Mücke Motorsport hat darauf auf uns aufgeschlossen. Das war ein regelrechter Thriller und die Spannung war am Siedepunkt. Ich weiß jetzt, wie sich meine Eltern oder meine Freundin Marylin fühlen, wenn sie eines meiner Rennen anschauen. Dennis hielt dem Druck aber stand und sicherte Platz acht.

In knapp drei Wochen geht es schon zum nächsten Rennen an den Red Bull Ring (09. bis 11. Juni). Wie siehst du euch dort aufgestellt?
Der Red Bull Ring hat sich in der Vergangenheit als eine Strecke erwiesen, die dem Audi nicht ganz so sehr liegt wie andere Kurse. Im Grunde müssen wir aber schauen, unser Bestes zu geben. Ich bin nach dem starken Ergebnis im zweiten Rennen am Lausitzring aber sehr positiv gestimmt und hochmotiviert. Die Strecke macht mit den längeren Geraden, der Haarnadelkurve und dem Mix aus langsameren und schnelleren Kurven eine Menge Spaß. Nachdem wir auf dem Lausitzring besser abgeschnitten haben als vorher erwartet, sehe ich keinen Grund, wieso es auf dem Red Bull Ring nicht genauso laufen sollte.