Zufall oder Magie? Die Startnummer 27 setzt seltsame Emotionen frei und garantiert vor allem Erfolge. Egal ob in der Eisrinne oder auf dem heißen Asphalt - die Buchbinder-Bobs und Boliden schreiben seit dem Auftaktsieg im ADAC GT Masters am Samstag in Oschersleben durch Christopher Mies und René Rast mit dem Prosperia C. Abt Racing Team eine ungeahnte Erfolgsgeschichte. Dabei spielt die Startnummer 27 von emotional engineering eine ungewöhnliche Rolle. Denn am 27. Februar 2011 wurde Manuel Machata bei seinem WM-Debüt Viererbobweltmeister. Am 27. Januar dieses Jahres holte der erst 22 Jahre alte Francesco Friedrich bei der WM in St. Moritz mit Startnummer 27 seinen ersten Titel und avancierte somit zum jüngsten Zweierbob-Weltmeister in der 83-jährigen WM-Geschichte.

Und nun holte am 27. April das Duo Christopher Mies/René Rast den Auftaktsieg beim ADAC GT Masters. "Das kann kein Zufall sein, unsere Nummer 27 nimmt schon fast magische Züge an. Ich hatte heute schon ein ganz seltsames Gefühl vor dem Rennen. Doch ich hatte mich nicht getraut, es auszusprechen", meinte Manager Axel Watter, ehe es nach dem ersten Sieg im ersten Rennen aus ihm heraussprudelte: "Ich hab es gewusst, ich hab es geahnt, heute ist unser Tag!" Teamchef Christian Abt meinte euphorisch: "Der Knoten geplatzt, es ist schon unglaublich. Wir haben ein neues Team, das erst seit fünf Monaten zusammenarbeitet.

Den Bedingungen getrotzt

Dann haben wir sechs neue Fahrer und gewinnen gleich im Regen. Es hat einfach alles gepasst, unsere Strategie ist aufgegangen. Wir können nur Danke sagen, vor allem an unsere Partner, die an unser Konzept geglaubt haben". Gut unterwegs auf der Piste in der Magdeburger Börde war Regenkönig René Rast: "Ich kenne hier jede Kurve, hier bin ich groß geworden auf der Piste, das war im Regen sicher ein Vorteil." Team-Partner Christopher Mies meinte erstaunt: "Von Platz 15 gewonnen, echt stark. Ich habe schon etwas gezittert, denn der letzte Sieg ist lange her, doch René fuhr wie ein Teufel, er ist hier in jeder Kurve groß geworden.

Am Sonntag wurde das Buchbinder-Duo, das mit Extra-Gewicht mit am schwersten war, auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Die Liga der Supersportwagen ist halt ein Kontaktsport. So kam nach einer Kollision mit dem BMW von Max Sandritter das Aus. "Der BMW war mit dem Ford am kämpfen, dann hat der Ford sich verteidigt, der BMW ist nach rechtsaußen gegangen. Und der Rennleiter hat gesagt, wenn ein Auto von hinten kommt und Rad an Rad auf gleicher Höhe ist, muss der Vordere dem hinteren Platz machen. Das hat er nicht gemacht, er ist einfach reingezogen in die Ideallinie und da war ich dann da. Dann die Kollision, Spurstange ab, das Rennen vorbei."