Zum vorletzten Wettkampf-Wochenende reisen die Nachwuchsrennfahrer des ADAC Formel Masters an den Sachsenring. Auf der traditionsreichen Berg-und-Tal-Bahn werden vom 18. bis 20. September nicht nur die Saisonläufe 13 und 14 ausgetragen, sondern es fällt möglicherweise sogar die Entscheidung im Titelrennen. 39 Punkte liegt Tabellenführer Daniel Abt (16, Kempten/Abt Sportsline) vor seinem nächsten Verfolger. Sollte sein Vorsprung um acht weitere Zähler anwachsen, wäre der Allgäuer beim Finale in Oschersleben Mitte Oktober nicht mehr vom Thron zu stoßen.

Eine vorzeitige Titelentscheidung wollen der Tabellenzweite Klaus Bachler (18, Österreich/URD Rennsport) und der dahinter positionierte Adrian Campfield (20, Großbritannien/ma-con) mit Nachdruck verhindern. Keine leichte Aufgabe, das wissen beide. Bachler: "In der Meisterschaft wird es ganz schwer. Aber so lange theoretisch eine Chance da ist, werde ich versuchen, sie zu nutzen." Für Campfield wird es sogar noch schwieriger, denn mit 135 Punkten fehlen ihm bereits 49 Zähler auf Abt. Die Chancen des Tabellenvierten Kevin Friesacher (19, Österreich/TNB) sind mit 110 gesammelten Punkten nur noch rechnerischer Natur. Während seine Verfolger auf dem Sachsenring unter Erfolgsdruck stehen, kann Favorit Daniel Abt die anstehende Herausforderung gelassen auf sich zukommen lassen. "Nachdem ich auf dem Nürburgring die maximalen 46 Punkte eingefahren habe, konnte ich mich entscheidend absetzen. Adrian und Klaus stehen jetzt unter Zugzwang, während ich die Rennen entspannt, aber natürlich voll konzentriert angehen werde", sagt der Kemptener.

Ob Titelkandidat oder nicht – jeder Rennfahrer freut sich auf einen Einsatz auf dem 3,645 Kilometer langen Sachsenring mit seinen vielen schnellen Mut-Kurven. So auch Patrick Schranner (Ingolstadt). Der 18 Jahre alte Förder-Pilot der ADAC Stiftung Sport schwärmt: "Die Strecke ist einfach toll. Das ständige Auf und Ab mit bis zu zwölf Prozent Steigung oder Gefälle ist mit vielen uneinsehbaren Kurven gespickt. Das macht das Fahren dort zu einer echten Herausforderung. Außerdem gibt es einige gute Stellen zum Überholen." Als Tabellenfünfter ist Schranner der beste Kart-Umsteiger in der Formel ADAC. Was ihm noch fehlt in seiner Debütsaison im Monoposto-Sport, ist ein Podiumsplatz. "Damit könnte es diesmal klappen, denn bei Testfahrten auf der Strecke lief es richtig gut."

Die kürzeste Anreise zum Sachsenring hat Lokalmatador Toni Koitsch (KSW Motorsport). Der 22-Jährige wohnt eine knappe halbe Autostunde entfernt. Sein Ziel ist es, den bisherigen fünf Punkterfolgen beim Heimspiel weitere folgen zu lassen. Nicht dabei sein wird Freddie Hunt (22, Großbritannien/Buchbinder Rent-a-Car by emotional Engineering). Der Sohn des verstorbenen Formel-1-Weltmeisters James Hunt hatte sich im Vorfeld des Nürburgring-Rennens beim Joggen die Hand gebrochen und ist noch nicht wieder einsatzfähig. Die Rennen (30 Minuten) starten am Samstag um 11:20 Uhr und am Sonntag um 10:25 Uhr.