Schon zur Saisonhalbzeit des ADAC Formel Masters hatte sich Schiller Motorsport auf Platz vier in der Rangfolge aller teilnehmenden Motorsportteams etabliert und diese Position ließ sich die Siegburger Mannschaft auch bis zum Saisonfinale nicht mehr streitig machen.

Nach acht Rennwochenenden, an denen die beiden jungen Nachwuchs-Rennfahrer Nico Menzel (Kelberg, 16 Jahre) und Fabian Schiller (Troisdorf, 17) insgesamt 24 Rennen in Deutschland, Österreich, der Slowakei und den Niederlanden absolvierten, standen am Schluss 276 Punkte zu Buche. Damit konnte man den nächsten Verfolger mit 87 Zählern Differenz deutlich hinter sich lassen. Ein Platz in den Top Drei war allerdings schon vor dem Finale nicht mehr zu erreichen, denn die Konkurrenten waren an der Spitze uneinholbar enteilt.

Im Rahmen des ADAC GT Masters-Finale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg trugen auch die Fahrer des ADAC Formel Masters ihre letzten drei Wertungsläufe aus und besonders Fabian Schiller machte sich noch berechtigte Hoffnungen, in die Top Fünf des Fahrer-Championats vorzurücken. Dass dies aber praktisch unmöglich werden würde, zeigte sich bereits nach dem Zeittraining. Bei 1:46,887 Minuten blieb die Stoppuhr für den Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy stehen, während die Konkurrenz an der Spitze des Feldes teilweise mehr als eine Sekunde schneller unterwegs war.

Fabian Schiller hatte am Hockenheimring kein Glück, Foto: F. Wagner
Fabian Schiller hatte am Hockenheimring kein Glück, Foto: F. Wagner

Um so bemerkenswerter war die Leistung von Nico Menzel im zweiten Dallara-Volkswagen des Schiller-Teams. Der junge Eifelaner, der von der ADAC-Stiftung Sport unterstützt wird, war erst in diesem Jahr in die Formelschule von Europas größtem Automobilclub aufgerückt und drehte auf dem 4,574 km langen Grand Prix-Kurs des Hockenheimrings seine allerersten Runden. Dennoch kam auch Menzel auf eine Zeit von 1:47,085 Minuten und konnte sich unmittelbar hinter seinen Teamkollegen platzieren.

Weder am Samstag noch am Sonntag gelang es den beiden Youngstern, den entscheidenden Boden gut zu machen, um die angestrebte Podiumsplatzierung zu erreichen. Menzel und Schiller zeigten zwar im kurvigen Teil der Strecke immer wieder ihr Können und verringerten den Abstand auf die vorausfahrenden Konkurrenten, doch besonders in der schnellen Parabolica fehlte ihnen der nötige Topspeed, um zu einem erfolgreichen Überholmanöver anzusetzen.

Im zweiten Durchgang konnte Fabian Schiller zwar zeitweise bis auf die fünfte Position vorfahren, doch wenig später rutschte er von der Ideallinie und fiel wieder ins hintere Drittel des Feldes zurück. So blieb am Ende nur eine bescheidene Ausbeute von einem achten und zwei elften Plätzen. Nico Menzel gelang es erstmals, alle drei Rennen in den Top Ten zu beenden und sich damit noch auf Rang zwölf in der Fahrerwertung zu verbessern.

Nico Menzel beendete beim Finale alle drei Rennen in den Punkten, Foto: F. Wagner
Nico Menzel beendete beim Finale alle drei Rennen in den Punkten, Foto: F. Wagner

Fabian Schiller (Start-Nr. 9): "Leider verliefen die Rennen auf dem Hockenheimring nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten. Ich konnte selbst im Windschatten keinen Anschluss an meine Konkurrenten halten und fiel Stück für Stück zurück. Es ist schade, dass die Saison so zu Ende geht. Allerdings blicke ich auf zwei schöne Jahre im ADAC Formel Masters zurück. Wir hatten einige schwierige Wochenenden, aber auch sehr schöne Erfolge. Sicherlich haben nicht viele Fahrer die Chance, nach einem Sieg gemeinsam mit ihrem Vater auf dem Podest zu stehen.""

Nico Menzel (Start-Nr. 10): "Wenn man bedenkt, dass ich als wahrscheinlich einziger Pilot im Starterfeld zum ersten Mal auf dem Hockenheimring unterwegs war, kann ich mit meiner Leistung durchaus zufrieden sein. Mein Auto war perfekt vorbereitet und fühlte sich sowohl auf der Bremse wie auch in den engen Kurven sehr gut. Leider fehlte uns wie schon an den vorangegangenen zwei, drei Rennwochenenden deutlich der Top-Speed im Verhältnis zur Konkurrenz. Letztendlich habe ich alles was ging herausgeholt und freue mich, alle drei Rennen in den Punkten beendet zu haben."

Leonhard "Hardy" Schiller (Teamchef): "Meine Jungs haben in Hockenheim eine kämpferisch sehr starke Leistung gezeigt und zeitweise mehr als 100 Prozent gegeben. Da kann dann natürlich auch mal ein kleiner Ausrutscher vorkommen. Leider haben wir wie schon auf dem Nürburgring und dem Sachsenring mit stumpfen Waffen gekämpft. Von daher bis ich froh, dass die Saison vorbei ist und unser Team sich jetzt voll und ganz auf die neuen Herausforderungen in 2015 konzentrieren kann!"