Die akribische Arbeit der vergangenen Wochen hat sich für das Siegburger Team Schiller Motorsport gelohnt. Die Mannschaft aus der Kreisstadt zwischen Köln und Bonn hatte die fast neunwöchige Sommerpause ausgiebig genutzt, um an ihren beiden ADAC Formel Masters-Fahrzeugen jede einzelne Komponente auf den Prüfstand zu stellen und die beiden Dallara-Volkswagen optimal auf das Auslandsgastspiel in der Slowakei vorzubereiten. Dies zahlte sich bereits im Zeittraining aus, denn Fabian Schiller überzeugte von Beginn an mit einer Serie von schnellen Runden und musste sich am Ende mit nur 0,6 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit mit der dritten Startposition zufrieden geben.

Fabian Menzel auf dem Siegerpodium ganz oben, Foto: F. Wagner
Fabian Menzel auf dem Siegerpodium ganz oben, Foto: F. Wagner

Einwandfreies Rennen

Voller Motivation startete der 17-jährige Schüler am Samstag in den ersten der drei Wertungsläufe und ließ sich bei seinem Vorwärtsdrang auch von einer Strafversetzung um fünf Plätze wegen angeblicher Behinderung eines Konkurrenten nicht bremsen. Runde um Runde kämpfte er sich wieder nach vorne und verpasste nach 25 Minuten als Vierter nur knapp den Sprung auf das Siegerpodest. Dies holte der Förderkandidat der Deutsche Post Speed Academy dann aber am nächsten Vormittag umso eindrucksvoller nach, als er auf Rang zwei liegend den Führenden so lange unter Druck setzte, bis dieser einen Fahrfehler machte. Erst einmal an der Spitze des Feldes angekommen, kontrollierte Schiller das Rennen nach Belieben und holte im 14. Saisonrennen seinen dritten Sieg in der populären Nachwuchsserie des deutschen Automobilclubs.

In den dritten und letzten Durchgang musste Fabian aufgrund der gemäß Reglement umgekehrten Startreihenfolge der ersten Acht aus dem Mittelfeld gehen und wurde leider schon der Anfangsphase unverschuldet in eine Kollision verwickelt. Dabei wurde die Spurstange des italienischen Monoposto so stark verbogen, so dass der Troisdorfer das Rennen nicht beenden konnte. In der Fahrerwertung des Formel Masters hat der Pilot des ADAC Nordrhein dennoch einen großen Schritt nach vorne gemacht und liegt mit jetzt 116 Punkten nur noch 11 Zähler hinter den Top Drei des Championats.

Fabian Schiller:
"Obwohl ich im dritten Rennen leider nicht punkten konnte, blicke ich positiv auf das Wochenende zurück. Wir haben im Qualifying und in den ersten beiden Rennen gezeigt, dass wir wieder vorne mit dabei sind. Dafür bedanke ich mich vor allem bei meinem Renningenieur Paul South, der mir ein perfektes Auto hingestellt hat, mit dem ich jederzeit angreifen konnte. Der Erfolg auf dem Slovakia Ring war nicht nur für mich sondern für das gesamte Team unglaublich wichtig und eine perfekte Einstimmung auf unser jetzt bevorstehendes Heimspiel. In drei Wochen wollen wir auf diese Leistung noch einen draufsetzen. Ein Sieg auf dem Nürburgring ist das erklärte Ziel."

Nico Menzel hatte im Rennen viel Verkehr, Foto: F. Wagner
Nico Menzel hatte im Rennen viel Verkehr, Foto: F. Wagner

Umkämpftes Rennen

Nico Menzel im zweiten Fahrzeug des Schiller-Teams konnte an diesem Wochenende leider nicht das Tempo seines Teamkollegen mitgehen. Der 16-jährige Kelberger wurde in allen drei Läufen auf dem 5,922 km langen Slovakia Ring fast permanent in zeitraubende Zweikämpfe verwickelt, bei denen innerhalb einer Gruppe von fünf bis sechs Fahrzeugen ständig die Positionen wechselten. Dabei wurden die Reifen des Förderpiloten der ADAC-Stiftung Sport so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass für den Eifelaner am Ende nur eine Platzierung in den Punkterängen möglich war.

Nico Menzel:
"Mit den beiden 11. Plätzen sowie Rang zehn im dritten Durchgang kann ich nicht zufrieden sein. Nachdem am Red Bull Ring klare Fortschritte zu erkennen waren, konnte ich den Schwung leider nicht mitnehmen und so erwischte ich am Slovakiaring ein rabenschwarzes Wochenende. Leider habe ich es schon im Zeittraining nicht geschafft, den hier ganz besonders wichtigen Windschatten zu nutzen, um eine gute Rundenzeit hinzulegen, so dass ich keinen guten Startplatz erreichen konnte. Nach vielen sehr guten Jahren will es zur Zeit einfach nicht laufen. Trotzdem gebe ich nicht auf und werde besonders in drei Wochen bei meinem Heimspiel auf dem Nürburgring alles geben, um den Bock umstoßen zu können!"