Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum großen Finale des ADAC Formel Masters auf dem Hockenheimring: Gustav Malja reiste als Gesamtführender mit hauchdünnen zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Marvin Kirchhöfer an die badische Rennstrecke. In Hockenheim legte Kirchhöfer jedoch ein schier unglaubliches Rennwochenende hin, gewann die ersten beiden Rennen souverän und sicherte sich damit auf der Zielgeraden die Meisterschaft. Mit dem dritten Sieg am letzten Wochenende machte er seine Rookie-Saison perfekt.

Kirchhöfer war vom ersten Rennen an der Favorit auf die Meisterschaft, seit dem Auftaktlauf in Oschersleben führte er die Tabelle mit zweitweise großem Vorsprung an. Vor allem beim zweiten Rennwochenende in Zandvoort ließ der 18-Jährige sein Talent aufblitzen und fuhr auf der Dünen-Achterbahn zu zwei Siegen aus drei Läufen. Malja entpuppte sich erst spät als großer Herausforderer des Lotus-Piloten, erst beim dritten Rennwochenende auf dem Sachsenring feierte er seinen ersten Sieg. Damit läutete der junge Schwede die Trendwende ein und fuhr konstant auf das Podium.

Einbruch und Auferstehung

Kirchhöfer erlebte zur Saisonmitte einen kleinen Einbruch und musste nach dem zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring erstmals die Tabellenführung an Malja abtreten. Nach der Veranstaltung auf dem Lausitzring deutete alles darauf hin, dass sich Malja in seiner zweiten Saison im ADAC Formel Masters zum Champion krönen würde: Während er in der Lausitz gleich dreimal auf das Podium fuhr, erlebte Kirchhöfer ein schwieriges Wochenende und hatte sechs Rennen vor Schluss 25 Zähler Rückstand auf den Neuhauser-Piloten.

Kirchhöfer nutzte die dreiwöchige Rennpause, um sich wieder auf seine Stärken zu konzentrieren und sich nicht ablenken zu lassen. Es funktionierte. Der ADAC Junior-Motorsportler des Jahres stürmte in den sechs Rennen am Nürburgring und in Hockenheim zu fünf Siegen und stand bei jedem der Läufe auf dem Podest. Malja steckte jedoch nicht auf und lieferte im Titel-Endspurt ebenfalls eine Glanzleistung ab: Er schaffte es fünfmal unter die Top-3, nur ein vierter Saisonsieg wollte ihm nicht mehr gelingen. Somit schnappte sich Kirchhöfer als erster Rookie der Serie überhaupt den Titeltriumph mit 9 Siegen und 16 Podiumsplatzierungen aus 24 Rennen.