Am vergangenen Wochenende bestritt BWT Mücke Motorsport die sechste Station in der ADAC Formel 4 auf dem Lausitzring mit Joshua Dürksen, Josef Knopp und Erick Zuniga. Auf dem Kurs in Brandenburg fand bereits der Saisonauftakt statt, allerdings auf einem anderen Streckenlayout. Diesmal kam die 4,570 Kilometer lange Variante zum Einsatz.

Die Wetterbedingungen forderten den Teilnehmern ein hohes Maß an fahrerischem Können ab. In nahezu allen Sessions mussten sich die Piloten auf nassem Untergrund beweisen. Die BWT Mücke Motorsport-Fahrer zeigten am Freitag, dass sie sich gut auf die schwierigen Streckenverhältnisse einstellen konnten. Nach Platz sieben im ersten Freien Training nutzte Dürksen die gewonnene Erfahrung, um sich im zweiten Freien Training auf Platz vier zu verbessern. Sein Highlight war die zweite Position in der Qualifikation für das erste Rennen. Auch Knopp gelang mit den Erkenntnissen aus dem ersten Freien Training eine Leistungssteigerung. Er wurde im zweiten Training Neunter. Erick Zuniga, der auf dem Lausitzring sein erst viertes Event in der "Highspeedschule des ADAC" bestritt, verbesserte sich von Platz zwölf im ersten Training auf den zehnten Platz im zweiten Qualifying.

Beim ersten Rennen am Samstag gelang Dürksen kein idealer Start. Auf dem Weg in die erste Kurve musste er zwei Konkurrenten den Vortritt lassen. Der 17-Jährige zeigte sich daraufhin entschlossen, die verlorenen Positionen wieder aufzuholen, was keine leichte Aufgabe war. Um die Gegner zu überholen, musste er die abtrocknende Ideallinie immer wieder verlassen. Dennoch übernahm Dürksen bereits in der dritten Runde die Führung. Lange führte er souverän das Feld an, ehe ihm im letzten Renndrittel ein kleiner Fehler unterlief, der ihn auf die vierte Position zurückwarf.

In das zweite Rennen des Wochenendes startete Dürksen von der siebten Position und überzeugte erneut mit einer starken Startphase. Auf überwiegend trockener Strecke verbesserte er sich in den ersten beiden Runden auf die fünfte Position. Dann zwang ihn eine Kollision zweier vorausfahrender Fahrzeuge dazu, kurzzeitig anzuhalten, was wertvolle Zeit kostete. Dürksen fiel auf den zehnten Platz zurück, beeindruckte aber mit einer sensationellen Aufholjagd, die ihn auf die vierte Position nach vorne brachte. Im Zielsprint musste er sich gegen den Drittplatzierten um lediglich 0,014 Sekunden geschlagen geben.

Das abschließende Rennen auf dem Lausitzring fand am Sonntagmittag statt. Dürksen gelang wie bereits mehrfach in diesem Jahr ein guter Start, mit dem er sich auf die dritte Position verbesserte. Bei strömendem Regen kam er von der Piste ab und fiel ans Ende des Feldes zurück. Von dem Rückschlag ließ er sich nicht entmutigen und kämpfte sich auf Platz sieben nach vorne.

Knopp und Zuniga, die beiden Rookies bei BWT Mücke Motorsport, setzten auch in den Rennen ihre Aufwärtstendenzen fort. Knopp beendete das erste Rennen auf dem elften Rang. In den Rennen zwei und drei machte der Tscheche im Vergleich zu seiner Startposition zwei Plätze gut. Er schloss die Läufe auf den Rängen zehn und neun ab. Damit fuhr er in 17 von 18 Saisonrennen Punkte in der Rookie-Wertung ein. Zuniga wurde im ersten Rennen durch eine unverschuldete Kollision zurückgeworfen. In Folge dessen musste er in der Box den Frontflügel wechseln lassen. Er fiel weit zurück und hatte keine Gelegenheit mehr, sich zu verbessern. Die beiden anderen Rennen beendete der Mexikaner einen Platz vor Knopp. Damit absolvierte er sein bestes Wochenende in der ADAC Formel 4. Er hat in allen zwölf Rennen, die er in diesem Jahr bestritten hat, Punkte in der Rookie-Wertung eingefahren.

Den Nachwuchsfahrern von BWT Mücke Motorsport bleibt nun wenig Zeit, um sich auf das Finale der ADAC Formel 4 vorzubereiten. Es findet bereits am kommenden Wochenende (06.- 08.11.2020) in der Motorsport Arena Oschersleben statt.

Roland Rehfeld (Teammanager): "Es waren drei verrückte Rennen. Joshua Dürksen hat für mich das Überholmanöver des Wochenendes gezeigt. Er hat im ersten Rennen seinen Gegner in der neunten Kurve regelrecht stehen gelassen. Mit dem Move auf der Außenbahn hat er die Führung übernommen. Joshua hat durch seine Ausrutscher allerdings zwei gute Ergebnisse verloren. Bei dem Wetter reicht es schon aus, wenige Zentimeter von der Linie abzukommen, um ins Kiesbett zu rutschen. Aber das passiert vielen Fahrern auf diesem Niveau. Nahezu das gesamte Feld hat Fehler gemacht. Erick Zuniga ist eine positive Ausnahme. Er ist sensationell gut gefahren. Er kannte die Strecke nicht und hatte vorher nur wenig Erfahrung mit dem Auto im Regen. Erick hat eine unfassbar gute Car Control, wie er an diesem Wochenende bewiesen hat. Selbst als die Führenden in der Meisterschaft hinter ihm waren, hat er sich souverän verteidigt und nicht aus der Ruhe bringen lassen. Josef Knopp hat gezeigt, dass er sich im vorderen Mittelfeld behaupten kann. Er muss noch ein bisschen an seiner Konstanz arbeiten. Josef braucht immer etwas länger, bis er den Rhythmus gefunden hat. Deswegen liegt unsere Hoffnung auf dem kommenden Wochenende in Oschersleben. Dort haben wir kürzlich getestet. Alle drei Fahrer haben dort starke Fortschritte gezeigt. Mein Lob gilt nicht nur unseren Piloten, sondern auch unseren Mechanikern. Sie haben an Ericks Auto den schnellsten Frontflügelwechsel absolviert, den ich in diesem Jahr in der ADAC Formel 4 gesehen habe."