Zweites Rennwochenende in der Formula 4 Italian Championship: Nach dem verregneten Saisonauftakt in Vallelunga fand auch die zweite Veranstaltung auf dem MotoGP-Kurs in Misano unter äußerst wechselhaften Wetterbedingungen statt. Van Amersfoort Racing-Pilot Niklas Krütten machte bei den widrigen Verhältnissen eine starke Figur und fuhr in den beiden Rennen jeweils von Startplatz fünf aus aufs Siegerpodest. Der dritte Lauf wurde nach monsunartigem Regenfalls vorzeitig abgebrochen und wurde nicht erneut aufgenommen.

Krütten sicherte sich in den Qualifyings jeweils die Startplätze fünf (erster und zweiter Lauf) sowie vier (drittes Rennen) und legte damit den Grundstein für die ersten beiden Podestplätze der Saison in der italienischen Formel 4. Mit einer beeindruckenden Pace machte der Trierer im ersten Rennen zwei Plätze gut und kam als Dritter ins Ziel. Noch besser lief es Sonntagvormittag beim zweiten Lauf. Mit einem fantastischen Start schoss Krütten vor auf Platz zwei und übernahm in der zweiten Runden die Führung. Ein kleiner Fahrfehler kostete dem Van Amersfoort Racing-Piloten letztlich den Sieg.

Als nächstes steht der zweite Saisonlauf der ADAC Formel 4 auf dem Red Bull Ring (07. bis 09. Juni), Krüttens erklärte Lieblingsstrecke, auf dem Programm.

Niklas Krütten verpasst Sieg in Lauf 2 nur knapp, Foto: Joan Codina / FotoFormulaK.com
Niklas Krütten verpasst Sieg in Lauf 2 nur knapp, Foto: Joan Codina / FotoFormulaK.com

Fünf Fragen an Niklas Krütten

Du hast in Misano deine ersten beiden Podestplätze der Saion in der italienischen Formel 4 eingefahren. Wie fällt dein Fazit aus?
Niklas Krütten: Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Wochenende. Der Fehler im zweiten Rennen wurmt mich zwar, denn das hat mir letztlich den Sieg gekostet. Letztlich haben wir eine Menge Punkte mitgenommen, das ist das Wichtigste. Zwei Podien in zwei Rennen, da kann man nicht meckern. Außerdem sind mir die Starts erneut hervorragend gelungen und die Grundpace ist auch da. Das stimmt mich zuversichtlich für den Rest der Saison in der italienischen und deutschen Formel 4.

Du hast deine Starts erwähnt. Ein besonders guter war der Schlüssel zum Erfolg im ersten Lauf...
Niklas Krütten: Zweifellos. Das war ein Bombenstart und ich lag bereits nach der ersten Kurve auf dem zweiten Platz. Nachdem der Pole-Setter eine Durchfahrtsstrafe bekommen hat, übernahm ich in der zweiten Runde die Führung. Mein Teamkollege Dennis Hauger und ich haben uns sukzessive von den anderen abgesetzt. Ich selbst habe auf ihn ebenfalls eine Lücke herausgefahren. Alles sah nach dem ersten Saisonsieg in der italienischen Formel 4 aus.

... dann passierte der Fehler. Was ist geschehen?
Niklas Krütten: Den Fehler nehme ich komplett auf meine Kappe. Ihm ging voraus, dass ein Auto ins Kiesbett abgeflogen ist und ich vom Gas gegangen bin, weil ich davon ausgegangen bin, dass das Safety Car in jedem Moment herausfahren würde. Dadurch hat mein Teamkollege auf mich aufgeschlossen. Das Safety Car kam jedoch nicht und ich versuchte, Dennis hinter mir zu halten und erneut etwas Abstand herauszufahren. Ich bin dann etwas zu schnell in eine Kurve hineingekommen und musste sie weiter fahren als sonst. Dadurch habe ich den Kurvenausgange nicht ideal getroffen, was mein Hintermann zu einem Überholmanöver genutzt hat. Die Aktion war nicht ganz ohne, aber letztlich kam es erst durch meinen Fehler dazu.

Im ersten Rennen bist du Dritter geworden. Hast du hier das Maximum herausgeholt?
Niklas Krütten: Platz drei war das maximal Mögliche, ohne zu viel zu riskieren. Allerdings war meine Pace wie auch am Sonntag hervorragend. Aber unter dem Strich wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen. Die Verhältnisse waren nämlich äußerst tricky. Auch wenn ich weiß, dass ich auch bei besonders schwierigen Bedingungen stets pushen kann und kaum Fehler mache, war es mir wichtig, Platz drei sicher ins Ziel zu bringen.

Anfang Juni geht es nach Österreich an den Red Bull Ring. Was erwartest du dir dort?
Niklas Krütten: Der Red Bull Ring ist eine unglaublich geile Strecke. Wir sollten dort ähnlich stark aufgestellt sein wie in den bisherigen Rennen. Der Streckenführung ist sehr flüssig und die Mischung aus langsamen, mittelschnellen und schnellen Kurven ist ideal dosiert. Außerdem mag ich das gesamte Ambiente der Anlage. Ich komme immer wieder gerne dorthin zurück und möchte gerne an den Podestplatz aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. Diesmal aber ganz oben auf dem Siegertreppchen.