Am vergangenen Wochenende stand für BWT Mücke Motorsport das Jahreshighlight auf dem Programm. Die Pink Panther starteten mit der ADAC Formel 4 im Rahmen der Formel 1 auf dem Hockenheimring. Vor ausverkauftem Haus mit über 165.000 Zuschauern erzielte BWT Mücke Motorsport das beste Einzelergebnis der Saison im Qualifying und wichtige Punkte für die Meisterschaft. Dazu erlebte das Team ein ganz besonderes Wiedersehen mit alten Bekannten aus der Königsklasse.

Vettel und Perez back to the roots: Noch bevor die erste Runde gefahren war, gab es den ersten Knüller. Die beiden Formel-1-Piloten Sebastian Vettel und Sergio Perez kamen zu Besuch zu ihrem ehemaligen Team. Der vierfache Weltmeister Vettel hatte 2004 mit BWT Mücke Motorsport den Titel in der Formel BMW ADAC gewonnen und den Kontakt zu seiner damaligen Mannschaft nie abreißen lassen. Mit großem Interesse lauschte er den Erklärungen, was sich seit seiner Zeit in den Nachwuchsklassen verändert hat und nahm sich Zeit für Bilder mit den aktuellen Piloten des Berliner Traditionsrennstalls. Für Perez, der 2006 in der Formel BMW ADAC gemeinsam mit dem Team zwei Podiumsplatzierungen erzielte, war es in doppeltem Sinne ein bekanntes Umfeld. Zum einen sind zahlreiche Mechaniker und Ingenieure aus seiner Zeit noch bei Mücke, zum anderen sind dem Mexikaner die Teamfarben wohlvertraut. Wie BWT Mücke Motorsport wird auch Force India, Perez' Team in der Formel 1, von BWT unterstützt.

Qualifying deluxe: Im regnerischen ersten Zeittraining erzielte Leon Köhler sein bis dato bestes Ergebnis. Er stellte seinen pinken Renner auf Rang zwei und bescherte BWT Mücke Motorsport das beste Qualifying-Einzelergebnis der ADAC Formel 4-Saison. Die Freude hielt im ersten Lauf allerdings nur kurz. Der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot blieb am Start stehen und fiel auf den letzten Rang zurück. Von dort kämpfte er sich wieder bis auf Platz 17 nach vorne. Im zweiten Lauf am Sonntag fehlte Köhler ebenfalls das Glück. Nach einer Berührung schied er in Runde 1 aus.

"Ich war selbst überrascht, als ich im Qualifying-Ergebnis meinen Namen neben der Nummer zwei gesehen habe. Das war ein Mega-Ergebnis für mich und hat mich riesig gefreut. Gleichzeitig war ich recht nervös vor dem Start aus der ersten Reihe und habe leider tatsächlich den Motor abgewürgt. Vom letzten Platz wieder nach vorne auf Rang 17 war zwar ok, aber natürlich nicht das, was ich mir vor dem Rennen erhofft hatte", so Köhler.

Kampf um die Rookie-Meisterschaft: Am Sonntag stellte Niklas Krütten sein Können unter Beweis. Er startete nach einem Fehler im Qualifying von Rang 21 ins Rennen und arbeitete sich im hart umkämpften Feld bis auf Platz neun nach vorne. Der aktuell Zweitplatzierte der Rookie-Meisterschaft machte damit wieder ein paar Zähler auf die Tabellenspitze gut. Diese musste er nach dem ersten Lauf am Samstag abgeben. Dort war er als Elfter gestartet, aber schon nach wenigen Runden ausgeschieden.

"Leider bin ich auf einen Kerb gekommen und von der Strecke gerutscht. Dieser Nuller ist besonders ärgerlich, weil ich dadurch die Rookie-Führung abgeben musste. Nach diesem Patzer hatte ich mir für den zweiten Lauf viel vorgenommen und glücklicherweise ist mir ein tolles Rennen gelungen. Jetzt heißt es voller Angriff am Nürburgring, um die Tabellenspitze wieder zurückzuerobern", erklärte Krütten.

Eindrucksvolle Aufholjagden: Ido Cohen und Amaury Cordeel präsentierten sich ebenfalls in guter Form im Rahmen des Großen Preises von Deutschland. Von Rang 24 respektive 23 gestartet, machte Israeli Cohen in den beiden Rennen 16 Positionen gut. "Es war für mich eine ganz besondere Erfahrung, im Rahmen der Formel 1 zu fahren und Piloten wie Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton aus nächster Nähe beobachten zu können", sagte Cohen. "Leider liefen die Qualifyings nicht optimal für mich, dafür ist es mir in beiden Rennen - besonders im zweiten - gelungen, viele Positionen zu gewinnen."

Für Cordeel war es ein schwieriges Wochenende. Nach einem Ausrutscher blieb der Belgier ohne Zeit im Qualifying und startete beide Rennen vom letzten Platz, verbesserte sich aber insgesamt um zwölf Positionen. Am Sonntag wäre sogar deutlich mehr möglich gewesen, allerdings drehte ihn ein Konkurrent von der Strecke, wodurch er einige Plätze verlor.

Hoch hinaus mit BWT: Am Freitagabend wurde BWT Mücke Motorsport eine besondere Ehre zuteil. Der Hauptsponsor des Teams hatte im Rahmen des Großen Preises von Deutschland im obersten Stock der Südtribüne seine Lounge eingerichtet. Teamchef Peter Mücke, Teamleiter Frank Lucke sowie einige der Fahrer hatten hier die Möglichkeit, den Vorstand des Unternehmens zu begrüßen sowie ein paar Worte an die vielen geladenen Gäste zu richten.

Frank Lucke (Teamleitung Formel 4): "Wir hatten vor dem Wochenende einige Testtage in Hockenheim und fühlten uns nach konkurrenzfähigen Rundenzeiten gut vorbereitet. Letztlich fällt die Bilanz nun durchwachsen aus. Es wurde deutlich, dass sich erfahrenere Piloten besser auf die wechselnden Streckenverhältnisse einstellen konnten und die Rookies den konstanten Grip der Tests vermisst haben. Hinzu kamen wenig Trainingszeit und Regen im Qualifying. Leon hat mit der ersten Reihe für Rennen 1 das Highlight gesetzt, leider konnte er das am Start nicht umsetzen. Schade ist, dass Niklas die Führung in der Rookie-Meisterschaft abgeben musste. Sein Rennen am Sonntag war zwar gut, es war aber leider nicht genug, um wieder an die Spitze zu gehen. Ungeachtet des Renngeschehens war eines meiner persönlichen Highlights, dass uns Sebastian Vettel und Sergio Perez besucht haben. Sie waren beide sehr entspannt und interessiert. Es ist schön, dass sie ihre Wurzeln im Rennsport nicht vergessen haben!"