Nach Österreich reisten die Piloten der ADAC Formel 4 am vergangenen Wochenende - genauer gesagt auf den Red Bull Ring in Spielberg. Rookie Jannes Fittje zeigte bei seinem zweiten Rennen im Formelsport eine starke Lernkurve und gehörte erneut zu den besten Neueinsteigern.

Vor sechs Wochen fiel in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben für Jannes Fittje der Startschuss in eine neue Ära. Der Fahrer aus dem Förderkader der ADAC Stiftung Sport feierte seine Premiere im Formelrennsport. In der ADAC Formel 4 traf der junge Thüringer auf starke internationale Konkurrenz - zur Fortsetzung kam es nun auf dem 4.326 Meter langen Red Bull Ring in Österreich.

Hohe Leistungsdichte

Schon in den Freien Trainings beeindruckten die 39 Fahrer aus über 15 Nationen mit einer hohen Leistungsdichte, teilweise trennten die ersten 20 Piloten weniger als eine Sekunde. Fittje zeigte sich am Freitagabend sehr zuversichtlich und blickte gespannt dem Qualifying entgegen: "Gemeinsam mit dem Team haben wir eine gute Abstimmung gefunden. Die Pace des Autos passt und ich freue mich nun auf ein gutes Qualifying. Durch die geringen Abstände zählt jeder Platz."

Leider hatte der 15-jährige Rookie jedoch etwas Pech. Am Ende standen für ihn nur Startposition 30 für das erste und Startplatz 24 für das zweite Rennen zu Buche. "Durch die Einteilung in zwei Trainings bin ich in der stärkeren Gruppe gelandet und habe dadurch mehr als fünf Startreihen verloren. Das ist natürlich sehr ärgerlich", erklärte Fittje enttäuscht.

Fittje mit starkem Kampfgeist

Seinen Kampfgeist verlor der Motopark-Schützling aber nicht. Im ersten Rennen erwischte er einen guten Start, büßte aber schon in der ersten Runde seinen Frontspoiler ein. Nach einem Boxenstopp und einem rekordverdächtig schnellen Wechsel startete Fittje vor 10.000 Zuschauern eine beeindruckende Aufholjagd. Doch die Mühe blieb unbelohnt. Wenige Runden vor dem Ende folgte der nächste Schaden am Frontflügel und er gab vorzeitig auf. "So hatte ich mir den Lauf nicht vorgestellt. Wir waren richtig schnell, leider sollte es aber nicht sein", sagte Fittje im Ziel.

Der Sonntagmorgen begann deutlich vielversprechender: Aus der Startposition 24 kämpfte sich Fittje nach vorne und rutschte am Ende als Zwölfter nur knapp an seinen ersten Meisterschaftspunkten vorbei. Als viertbester Rookie zeigte er sein Potential und hoffte auf eine Wiederholung im dritten Durchgang am Abend. Nach einer anfänglichen Startverschiebung wurde das Rennen zu einem wahren Krimi.

Turbulenter Sonntag

Mehrere Unfälle sorgten für Safety-Car-Phasen und eine Rennunterbrechung. Am Ende absolvierten die Fahrer nur sieben Runden und Fittje blieb wenig Zeit zur Aufholjagd. Im Ziel wurde er als guter 18. abgewinkt. "Ich bin als 30. gestartet, mehr als Position 18 war in der kurzen Zeit nicht möglich. Die Rennen waren teilweise sehr chaotisch und die mehrfachen Safety-Car-Phasen haben immer für zusätzlich Spannung gesorgt. Abgesehen davon, haben wir uns deutlich gesteigert und sind auf einem sehr guten Weg. In Spa werden die Karten neu gemischt", fasste der 15-Jährige zusammen.

Schon in zwei Wochen treten die Nachwuchspiloten auf der Traditionsrennstrecke in Belgien gegeneinander an. Wer die Geschehnisse aus Österreich verpasste hat: Sport 1 überträgt alle Highlights am Samstag, den 13.06. ab 19 Uhr im ADAC Formel 4-Magazin.