An einem ungewöhnlichen dritten Rennwochenende der A1 Grand Prix-Serie fiel das A1 Team Germany von Willi Weber in Peking wegen eines technischen Defekts vom ersten auf den zweiten Tabellenplatz zurück. Nachdem aufgrund der erforderlichen Streckenumbauten nur eine Trainingssitzung ausgefahren werden konnte, startete Einsatzfahrer Nicolas Hülkenberg als Fünfter und belegte im Sprint Position fünf. Im anschließenden Rennen übernahm er neun Runden vor Schluss die Führung, fiel allerdings in derselben Runde wegen eines Getriebeschadens aus. An der Tabellenspitze bleibt die Situation spannend: Mexiko führt mit 24 Zählern, gefolgt von Deutschland mit 22 und Großbritannien mit 20 Punkten.

Das Sprint-Rennen verlief für Nico Hülkenberg ereignislos. Zur Startaufstellung wurden die Ergebnisse des Freien Trainings vom Samstag herangezogen, nachdem das Qualifying wegen erforderlicher Streckenumbauarbeiten abgesagt werden musste. Das A1 Team Germany begann auf Platz fünf. Da Überholen auf dem 2,2 Kilometer kurzen und sehr engen Jingkai-Stadtkurs nahezu unmöglich war, behielt Nico Hülkenberg in dem von einer langen Safety-Car-Phase unterbrochenen Sprint-Rennen seinen fünften Platz. Im Vorderfeld der ersten sechs Teams ergaben sich keine Positionsänderungen.

Das Rennen nahm Hülkenberg in dem 520 PS starken A1 Grand Prix-Rennwagen als Fünfter auf. In Runde 13 verbesserte er sich auf Position vier. Erneut bewies das Einsatzteam DS Motorsport beim Boxenstopp in Runde 22 sein handwerkliches und taktisches Können: Bei dem äußerst effizienten Pflicht-Reifenwechsel überholte der 19 Jahre alte Nachwuchsfahrer aus Emmerich am Rhein das Team aus Italien, obwohl er bei der Ausfahrt vom Team Großbritannien behindert wurde, das direkt vor ihm zum Stopp parkte. Anschließend lag das A1 Team Germany auf dem zweiten Platz hinter Spitzenreiter Jeroen Bleekemolen aus dem Team Niederlande. Als dem Holländer ein Fahrfehler unterlief, übernahm das A1 Team Germany in Runde 54 kurzzeitig die Spitze. Nur wenige Kurven später aber blieb der Rennwagen des A1 Team Germany, der technisch mit allen anderen Fahrzeugen im Feld identisch ist, mit Getriebeschaden stehen.

Nicolas Hülkenberg:
Wir hätten heute nach dem Auftakterfolg in Zandvoort unseren zweiten Sieg herausfahren können. Leider verhinderte die Technik ein solches Ergebnis, denn beim Herunterschalten reagierte die Schaltwippe nicht mehr und das Auto blieb im fünften Gang. Darüber bin ich natürlich sehr enttäuscht. Wir hätten unseren Tabellenvorsprung in China vergrößern können, sind nun aber Zweite. Trotzdem bleibt es nach drei von zwölf Läufen absolut spannend. Wir müssen diesen Rückschlag hinter uns lassen. Beim nächsten Rennen können wir in Malaysia darum kämpfen, in der Tabelle wieder ganz vorne zu stehen. Und genau das ist unser Ziel.

Willi Weber:
Auch unter erschwerten Bedingungen mit sehr kurzen Trainingszeiten und einer somit sehr ungünstigen Vorbereitung haben das Team und Nico Hülkenberg gezeigt, was in ihnen steckt. Sie waren nur zehn Runden vom zweiten Saisonsieg für das A1 Team Germany entfernt, als ihnen die Technik einen Streich spielte. Das ist sehr enttäuschend. Es war der erste Defekt des bislang sehr zuverlässigen Autos. Doch davon werden wir uns nicht ablenken lassen. Das A1 Team Germany zählt in diesem Jahr zur Spitze der A1 Grand Prix-Serie. Wir haben schon in zwei Wochen beim nächsten Lauf die Möglichkeit, das Blatt wieder zu unseren Gunsten zu wenden.