Nachdem schon am Freitag die Freien Trainings abgesagt werden mussten, verlief auch das Samstagstraining beim dritten Lauf zur A1Grand Prix-Serie in Peking unter ungewöhnlichen Bedingungen. Der erstmals befahrene Stadtkurs in der Hauptstadt der Volksrepublik China erforderte am Freitag wie auch am Samstag Umbauarbeiten, die bislang kein Zeittraining ermöglichten.

Beim Auftakttraining am Freitag erwies sich der Radius der achten Kurve des 3,1 Kilometer langen Kurses mit rund 24 Metern als zu eng. Durch eine Verkürzung der davor verlaufenden Geraden und eine neue Auslegung der Haarnadelkurve erweiterte sich ihr Radius auf 48,5 Meter. Auf diesem neuen Streckenverlauf begaben sich die 22 Nationenteams der A1 Grand Prix-Serie am Samstag in ein Freies Training.

Das deutsche Team schloss dieses bislang einzige Freie Training auf Rang 5 ab. Die Bestzeit ging an Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden. Da sich allerdings die Kanaldeckel auf der nunmehr 2,2 Kilometer langen Strecke lösten, musste das Training vorzeitig abgebrochen werden. Auch das für den Samstag geplante Qualifying wurde abgesagt, um den Verantwortlichen eine Modifikation der Strecke im Interesse der Sicherheit aller Teilnehmer zu ermöglichen.

Laut Artikel 144 des Sportlichen Reglements der A1 Grand Prix Serie werden nach der Absage des Qualifyings die Zeiten des Freien Trainings für die Startaufstellung zum Sprintrennen herangezogen. Das A1 Team Germany würde dann mit der fünftbesten Zeit aus Reihe drei in das Sprint-Rennen starten. In der ersten Reihe stehen die Niederlande und Mexiko.

"Es ist natürlich sehr schade, dass unser erstes Gastspiel in der Volksrepublik China so verläuft, denn die Strecke ist durchaus eine schöne Herausforderung", sagte Nicolas Hülkenberg. "Es gibt an einigen Stellen erhebliche Bodenwellen, die großes Können verlangen. Als wir nach 14 Runden mit ersten Änderungen an der Abstimmung des Autos beginnen wollten, wurde das Freie Training nach den Vorfällen mit den Gullideckeln abgesagt. Sollte kein Qualifying mehr ausgefahren werden, so starten wir als Fünfte. Überholen ist auf dieser Strecke absolut unmöglich. Es wird also darauf ankommen, einen guten Start zu erwischen, auf die Fehler anderer zu hoffen und beim Boxenstopp durch Taktik Boden zu gewinnen. Aber diese Bedingungen gelten für uns alle - niemand hat also einen Nachteil."

Was Nico zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Der Zeitplan des Sonntags wurde geändert. Zunächst erhalten die Teams die Möglichkeit eines 15-minütigen Warm-Ups, um sich an die Strecke zu gewöhnen. Danach wird das Sprintrennen nur über 20 Minuten ausgetragen. Das Hauptrennen beginnt um 15:00 Uhr Ortszeit und soll über die volle Distanz von 68 Runden oder 70 Minuten gehen - allerdings werden beide Rennen hinter dem Safety-Car gestartet. Somit dürfte die Startaufstellung beider Rennen auch den Zieleinlauf bedeuten, da Überholmanöver quasi unmöglich sind und auch am Start keine Positionswechsel vorkommen können.

Startaufstellung für das Sprintrennen

1. Netherlands J.Bleekemolen
2. Mexico Salvador Duran
3. Italy Enrico Toccacelo
4. Canada J.Hinchcliffe
5. Germany N.Hulkenberg
6. Brazil Raphael Matos
7. South Africa Adrian Zaugg
8. Great Britain Oliver Jarvis
9. Czech Republic Tomas Enge
10. Switzerland Neel Jani
11. Ireland Michael Devaney
12. New Zealand Matthew Halliday
13. USA Phil Giebler
14. Australia Karl Reindler
15. China Cheng Congfu
16. Malaysia Alex Yoong
17. Singapore C.Murchison
18. Indonesia Ananda Mikola
19. India Armaan Ebrahim
20. Lebanon Basil Shaaban
21. France Nicolas Lapierre
22. Pakistan Nur Ali