Das 24-Stunden-Rennen Nürburgring 2021 musste am Samstagabend um 21:30 Uhr zwischenzeitlich abgebrochen werden. Starker Nebel und schlechte Sicht ließen die Rennleitung das 24h-Rennen mit roten Flaggen abbrechen. An einen Re-Start vor Sonntagmorgen war nicht zu denken. Damit kommt es wohl zum kürzesten Rennen in der 49-jährigen Geschichte des Eifel-Klassikers.

Die Entscheidung hatte sich seit längerer Zeit angedeutet. Etwa zwei Stunden vor dem Rennabbruch wurde es immer neblinger rund um die Nordschleife in der Eifel. Zuletzt wurden wegen der immer schlechter werdenden Sicht rund um die Rennstrecke mehrere Code-60-Zonen eingerichtet. Betroffen waren zuletzt die Streckenabschnitte Schwedenkreuz, Steilstrecke, Hohe Acht, Döttinger Höhe sowie Abschnitte des GP-Kurses, wo die Sicht weniger als 70 Meter betrug.

In der Vergangenheit des 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kam es mehrfach zu zwischenzeitlichen Abbrüchen, auch wegen Nebels: 2007, 2013 und 2018 war ebenfalls eine Zwangspause nötig. Im vergangenen Jahr musste das Rennen wegen starken Regens für mehr als neun Stunden unterbrochen werden.

Während der Unterbrechung gibt es kein Parc Fermé, die Teams dürfen also an ihren Autos arbeiten. "Wir haben einzelne Nebelbänke, speziell auf dem GP-Kurs", erklärte Rennleiter Walter Hornung. "Wir haben die Bereiche erst einmal unter Code 60 gestellt, aber es handelte sich um fast ein Drittel der Strecke. Das hat dazu geführt, dass gerade bei den schnellsten Fahrzeugen die Reifen abkühlen. Das ist natürlich ein Sicherheitsfaktor."

24h Nürburgring: Wann geht das Rennen weiter?

Um 22:30 Uhr gab die Rennleitung um Hornung ein erstes Update für den weiteren Verlauf des Rennens bekannt: Frühestens am Sonntag würde das Rennen wieder aufgenommen werden können.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte der Vorjahressieger #1 ROWE-BMW mit Nick Yelloly am Steuer, nachdem der #4 HRT-Mercedes gerade einen Boxenstopp eingelegt hatte. "Wir haben geführt und hatten einen kleinen Vorteil", sagte Mercedes-Pilot Adam Christodoulou. "Deshalb hätten wir gerne weitergemacht. Den Vorteil verlieren wir jetzt, aber es war wohl die richtige Entscheidung. Wir warten, bis es weitergehen kann und setzen unsere Arbeit dann einfach fort."

HRT-Teamchef und Fahrer Hubert Haupt: "Das wurde langsam gefährlich. Man kam an eine Kurve, die war komplett trocken, die nächste feucht. Wir fahren alle voll, und ich glaube, es hätte jetzt ein paar Unfälle gegeben."

24h Nürburgring: Unfälle und Ausfälle

Der Nebel war der vorläufige Höhepunkt eines vom Wetter geprägten 49. 24h-Rennen. Kurz nach dem Start am Samstagnachmittag hatte starker Regen eingesetzt und zahlreiche Unfälle und Abflüge zur Folge.

Die aufregende Startphase forderte bereits einige Opfer in der Top-Klasse. Nicht mehr im Rennen um den Gesamtsieg oder vorzeitig ausgefallen sind unter anderem der #26 Wochenspiegel-Ferrari, der FFF Racing Lamborghini mit der Startnummer #63, der #15 Phoenix-Audi (Stippler/Frijns/Drudi) nach einem Unfall von Dries Vanthoor oder auch der #30 Porsche 911 GT3 R (Jaminet/Tandy/Bamber/Campbell), den das Team Frikadelli wegen technischer Probleme aus dem Rennen genommen hat.

24h Nürburgring Zwischenstand: Die Top-10 beim Abbruch

Pos.Nr.TeamFahrerRd./RückstandPitstops
11ROWE RACINGCatsburg/Edwards/Eng/Yelloly365
24Mercedes-AMG Team HRTChristodoulou/Engel/Metzger/Stolz-5
320Schubert MotorsportKrohn/Klingmann/Sims/Dusseldorp-5
411Phoenix Racing GmbHBeretta/Stippler/Schramm/Thiim-5
598ROWE RACINGDe Philippi/Tomczyk/van der Linde/Wittmann-5
6911Manthey-RacingCairoli/Christensen/Estre/Kern-5
731Frikadelli Racing TeamPilet/Makowiecki/Martin/Olsen-4
829AUDI SPORT TEAM LANDMies/van der Linde/Rast/Vervisch-5
97Mercedes-AMG Team GetSpeedGötz/Juncadella/Marciello/Schiller-4
108Mercedes-AMG Team GetSpeedGounon/Müller/Schiller/Vaxiviere-4