Das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife wird für alle Beteiligten und Zuschauer zu einer besonders emotionalen Angelegenheit. Mit dem Tod von 'Ring-Königin' Sabine Schmitz sowie 'Mr. 24-Stunden-Rennen' Peter Geishecker hat die Traditionsveranstaltung den Verlust zweier prägender Persönlichkeiten zu betrauern.

Die beiden Nürburgring-Ikonen sollen bei der 49. Auflage des 24h-Rennens (03.-06. Juni 2021) auf spezielle Weise geehrt werden. So ist aktuell geplant, dass einer der ikonischen 'Eifelblitz'-BMW im Rahmenprogramm am Samstag vor dem Rennstart für eine Runde im Gedenken an Schmitz über die Nordschleife fährt. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com soll ihr langjähriger Teamkollege und Wegbegleiter Johannes Scheid am Steuer sitzen.

Sabine Schmitz und der Eifelblitz

Mit jenem BMW M3 gewann Schmitz im Jahr 1996 - damals noch unter dem Namen Sabine Reck - an der Seite von Scheid und Hans Widmann als erste und bis heute einzige Frau das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Die am 16. März 2021 im Alter von 51 Jahren verstorbene 'Königin des Nürburgrings' ließ im Folgejahr einen weiteren 24h-Sieg mit einem 'Eifelblitz'-BMW und 1998 als i-Tüpfelchen auch noch den VLN-Gesamtsieg folgen.

Der siegreiche Eifelblitz-BMW von 1996 auf der Nordschleife, Foto: BMW Motorsport
Der siegreiche Eifelblitz-BMW von 1996 auf der Nordschleife, Foto: BMW Motorsport

Für die Namensgebung zeichnete damals Schmitz selbst verantwortlich. Weil der Gruppe-N BMW M3 E36 mit seinem 3,2-Liter-Motor anno 1996 in eher drögem Weiß foliert war, schnappte sich die bekannteste Fahrerin der Nordschleife einen Stift und malte die Silhouette der berühmtesten Rennstrecke der Welt auf die Fahrzeugseite - geboren war der 'Eifelblitz'.

Die Verantwortlichen des Nürburgrings haben ebenfalls angekündigt, Sabine Schmitz, die am 14. Mai 2021 ihren 52. Geburtstag gefeiert hätte, auf besondere Weise ehren zu wollen. Im Zuge einer Fan-Petition, eine Kurve auf der Nordschleife nach der Eifelanerin zu benennen, hatten sich die Betreiber Bedenkzeit erbeten. "Es steht außer Frage, dass ihr eine besondere Ehre am Nürburgring zu Teil werden wird", hieß es in einer Mitteilung.

1997 feierten Scheid und Schmitz den zweiten 24h-Sieg in der Eifel, Foto: BMW Motorsport
1997 feierten Scheid und Schmitz den zweiten 24h-Sieg in der Eifel, Foto: BMW Motorsport

Im Gedenken an verstorbenen Mr. 24-Stunden-Rennen

Auch dem am 30. März 2021 - 14 Tage nach Sabine Schmitz - verstorbenen Geishecker soll beim diesjährigen Eifel-Rennen eine besondere Ehre zuteil werden. "Es ist schade, dass beide nicht mehr unter uns sind", sagte Rennleiter Walter Hornung während einer Pressekonferenz zum 24-Stunden-Rennen an diesem Dienstag. "Beide Ereignisse haben uns traurig gestimmt. Wir werden uns etwas Gutes überlegen."

Der im Alter von 83 Jahren verstorbene Geishecker prägte das Nürburgring-Rennen als Rennleiter und Organisator über Jahrzehnte. Fast die Hälfte seines Lebens war er für das 24h-Rennen aktiv - zunächst ab 1977 als Leiter Start/Ziel, von 1981 bis 1995 dann als Rennleiter. Erstmals 1993 und dann ab 1996 bis zu seinem Abschied 2014 fungierte Geishecker als Orgaleiter, zwei Jahre nach dem Ausscheiden wirkte er noch im Organisationskomitee mit.

Nürburgring-Urgestein Johannes Scheid beim Abschied mit seinen Eifelblitzen, Foto: VLN
Nürburgring-Urgestein Johannes Scheid beim Abschied mit seinen Eifelblitzen, Foto: VLN

24h Nürburgring: Zuschauer-Entscheidung in Bälde

Ob Zuschauer beim 24-Stunden-Rennen 2021 im Zuge der Corona-Pandemie zugelassen werden können, steht noch nicht fest. Entsprechende Anträge seien bei der zuständigen Kreisverwaltung in Ahrweiler für die Möglichkeit von Fans auf den Tribünen, entlang der Nordschleife sowie im Fahrerlager eingereicht worden. Eine Entscheidung soll in Bälde getroffen und kommuniziert werden. Im vergangenen Jahr konnten kurzfristig bis zu 15.000 Fans das Rennen von den Tribünen auf der Grand-Prix-Strecke verfolgen. Diesmal wurde kein Vorverkauf gestartet.

24h Nürburgring: Neue Termine für 2022 und 2023

Neuigkeiten gab es auf der Pressekonferenz außerdem zu den künftigen Terminen für das 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Die Termine für die Austragungen in den Jahren 2022 und 2023 wurden angepasst. Nächstes Jahr findet die 50. Auflage des Eifel-Rennens vom 26. bis 29. Mai 2022 statt und damit gut zwei Wochen früher als geplant. 2023 wurde der 18. bis 21. Mai (statt 08.-11. Juni) für das 24-Stunden-Rennen terminiert.