Beim 24-Stunden-Rennen über den Nürburgring samt Nordschleife soll es in Zukunft noch ausgeglichener und enger zugehen. Die GT3-Hersteller, darunter Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche, sollen durch verschiedene Maßnahmen noch näher zusammen gebracht werden als in der Vergangenheit. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Regelhüter vom ADAC Nordrhein nun einige neue Maßnahmen für den BoP-Prozess beschlossen:

24h Nürburgring: Die Maßnahmen für mehr GT3-Ausgeglichenheit

Runder Tisch: In Zukunft will man den involvierten GT3-Herstellern mehr Mitspracherecht bei der BoP-Findung einräumen. Dazu wird ein Runder Tisch gegründet, in dessen Rahmen eine Technische Arbeitsgruppe zusammen kommt und verschiedene Fragen diskutiert. Die Technische Arbeitsgruppe besteht dabei aus Vertretern der verschiedenen Hersteller und aus Experten vom ADAC Nordrhein.

Externer Datenexperte: Um eine effektive Balance of Performance hinzubekommen, müssen viele Daten gesammelt werden. Dies erfolgt weiterhin über einen Datalogger, der vorschriftsmäßig in allen Autos verbaut wird. Um diese Daten noch besser auswerten zu können, wird ab 2018 ein externer und unabhängiger Datenexperte zu Rate gezogen. Seine Aufgabe ist es, die gewonnenen Daten in Modelle umzusetzen und so die Baustellen in der BoP effektiver ausfindig zu machen.

Verpflichtende Rennteilnahmen: Damit die gewonnenen Daten ausgewertet werden können, müssen sie allerdings erst einmal gesammelt werden. Aus diesem Grund haben die Organisatoren des 24h-Rennens am Nürburgring nun festgelegt, dass alle Hersteller mindestens ein Fahrzeug bei den ersten beiden VLN-Läufen sowie dem Qualifikationsrennen einsetzen müssen. Dies war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.

Das sagt Rennleiter Walter Hornung zum neuen BoP-Prozess:

"Das neue Gremium wird als gemeinsame Initiative des ADAC Nordrhein und der beteiligten Werke ins Leben gerufen. Wir können an diesem 'runden Tisch' frühzeitig technische Problemfelder erkennen und im Konsens ausräumen – gleichzeitig machen wir die Reglemententscheidungen transparent. Auf allen Seiten wird auch die Planungssicherheit erhöht, sodass wir hoffen, die starken Werksengagements im Rahmen des 24h-Rennens länger binden zu können."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ob die getroffenen Maßnahmen fruchten, muss sich erst noch zeigen. Nicht immer ist in den vergangenen Jahren die BoP gelungen. 2017 waren Audi und BMW der Konkurrenz einen Schritt voraus, im Jahr davor spielte Mercedes-AMG mit der Konkurrenz und fuhr einen Vierfachsieg ein. Auch jetzt sind die Regelhüter nicht vor politisichen Spielchen der Hersteller gefeit. Noch immer kann man sein wahres Tempo verschleiern, um sich dann hinterher am 'Runden Tisch' über eine angeblich überlegene Performance der Gegner beschweren. Ein Schritt in die richtige Richtung ist hier zumindest der neu eingesetzte, externe Datenexperte. (Tobias Ebner)