Christopher Mies, Nico Müller, Edward Sandström und Laurens Vanthoor haben das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Nach 156 absolvierten Runden überquerte der Audi R8 LMS mit der Startnummer 28 um kurz nach 16 Uhr als erstes Auto den Zielstrich auf dem Grand-Prix-Kurs. Mit nur 40,729 Sekunden Rückstand folgten Lucas Luhr, Maxime Martin, Markus Palttala und Richard Westbrook für BMW auf Gesamtrang zwei, derweil Peter Dumbreck, Wolf Henzler, Alexandre Imperatori und Martin Ragginger mit dem Porsche 911 des Teams Falken Motorsports Dritte wurden (weitere fünf Minuten zurück). Mit WRT (Audi) und Marc VDS (BMW) landeten gleich zwei Werksabordnungen aus dem benachbarten Belgien auf den ersten beiden Plätzen.

Infolge eines waschechten Favoritensterbens hatte das siegreiche Audi-Quartett in der Nacht die Führung übernommen und diese im weiteren Rennverlauf souverän verwaltet, obschon der Nummer-25-BMW stets in Schlagdistanz geblieben war. Gegen halb zwei zeigten die Zeitenmonitore Mies und seine Kollegen erstmals an der Spitze, und zwar kurz nachdem die Titelverteidiger Christopher Haase, Christian Mamerow, René Rast und Markus Winkelhock (Phoenix-Audi) wegen eines Unfalls ausgeschieden waren. Regen hatte die Streckenverhältnisse in der Nacht derart verschlechtert, dass es zu zahlreichen Abflügen kam. Zwischenzeitlich mussten sogar Teile der Streckenbegrenzungen repariert werden.

Viele Aus- und Zwischenfälle in der Nacht

Der Start zum diesjährigen Eifelmarathon hingegen war noch vergleichsweise ruhig über die Bühne gegangen; erst als am frühen Abend der Regen die Nordschleife erreichte, ereigneten sich die ersten größeren Zwischenfälle. Spätestens zur Geisterstunde hatte sich das Rennen dann endgültig in einen reinen Ausscheidungswettbewerb gewandelt: Während Zakspeed, Haribo und Frikadelli bereits gänzlich draußen waren, kämpften Schubert, Black Falcon und Phoenix nur noch mit je einem Auto. Auch bei WRT und Marc VDS hatte es schon Schwierigkeiten gegeben; unter anderem hatte der von der Pole gestartete BMW mit Dirk Adorf, Nick Catsburg, Augusto Farfus und Jörg Müller bei einem Tankstopp Feuer gefangen. Am Ende reichte es für die Truppe immerhin noch zur vierten Gesamtposition.

Audi triumphierte in der Eifel, Foto: Patrick Funk
Audi triumphierte in der Eifel, Foto: Patrick Funk

Hinter Audi, BMW und Porsche kam auf Rang fünf der erste Mercedes-Benz zu liegen. Black Falcon sorgte mit dem SLS um Ex-DTM-Fahrer Hubert Haupt dafür, dass letztlich vier verschiedene Hersteller unter den besten Fünf vertreten waren. HTP Motorsport bescherte indessen Bentley ein solides Resultat, indem man den Wagen mit der Nummer 11 an Position acht ins Ziel brachte. Für die beiden Werkswagen lief es hingegen überhaupt nicht rund: Nach Unfällen kam einzig der Continental mit den drei Briten Kane, Smith und Meyrick (zusammen mit Lance David Arnold) über die Linie, wenngleich mit 52 Runden Rückstand auf die Spitze. Nissan gelang mit dem GT-R Nismo GT3 von Schulze Motorsport der ersehnte Sprung in die Top Ten: Platz neun vor dem Mercedes des Premio-Teams.

Schnelles Rennen trotz Tempolimits

Die im vergangenen Jahr aufgestellte Distanz-Höchstmarke von 159 Umläufen wurde bedingt durch das Wetter und die drei neuen Tempozonen nicht gebrochen. Dass die GT3-Boliden aber auch heuer äußerst schnell unterwegs waren, verdeutlicht die beste Rennrunde: Auf der Jagd nach einem Podestplatz umrundete Jörg Müller im Nummer-26-BMW den Nürburgring am Morgen in nur 8:18,690 Minuten. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit aus dem Einzelzeitfahren des Vorjahres lag bei 8:10,921 Minuten. Ferner ist der Kampf um den Sieg noch nie so eng ausgegangen wie diesmal; die Lücke von gerade einmal 40,729 Sekunden zwischen den beiden erstplatzierten Fahrzeugen stellt einen neuen Rekord dar.