Der legendäre Nürburgring zeigt sich einmal mehr von seiner rauen Seite. Im Rennen um den Sieg bei den diesjährigen 24 Stunden ist bisher kaum eine Paarung ohne Probleme durchgekommen. Einzig die derzeit Führenden, die Titelverteidiger Christopher Haase, Christian Mamerow, René Rast und Markus Winkelhock, hatten bisher keine nennenswerten Schwierigkeiten. So weit war das Phoenix-Quartett aber nicht nur konstant unterwegs, sondern auch schnell: In Runde 23 wurde der Nummer-1-Audi mit einer Zeit von 8:23,387 Minuten gestoppt, was die bislang beste Runde des Rennens bedeutet.

Ebenfalls gut lief es lange für das Frikadelli-Team, das an diesem Wochenende durch die beiden Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister und Patrick Pilet unterstützt wird. Um kurz vor 23 Uhr machte jedoch ein Unfall im Karussell jegliche Ambitionen der Truppe aus Barweiler zunichte. Pilet hatte am Steuer des weiß-roten Elfers gesessen, als das Unglück geschah. Ob Frikadelli das Rennen noch einmal aufnehmen wird, ist momentan unklar. Ein Ingenieur des Teams verriet allerdings, dass der Porsche bei dem Zwischenfall sehr stark beschädigt worden sei.

Haribo Racing ausgeschieden

Zurückgerutscht sind mittlerweile auch Augusto Farfus, Jörg Müller, Dirk Adorf und Nick Catsburg. Das Pole-Auto von Marc VDS (BMW) hatte bei seinem sechsten Service kurzzeitig Feuer gefangen. Doch schon beim Stopp zuvor war nicht alles nach Plan verlaufen; die Startnummer 26 hatte wegen kleinerer Reparaturarbeiten einige Zeit länger stehen müssen als üblich. Adorf und Kollegen kämpfen zur Stunde darum, den Anschluss an die besten Zehn zu halten, während das Schwesterfahrzeug um den früheren GT-Weltmeister Lucas Luhr mit etwa fünf Minuten Rückstand auf Gesamtrang drei rangiert. Zweite sind aktuell Chris Mies, Nico Müller, Edward Sandström und Laurens Vanthoor (WRT-Audi).

Unterdessen hat man bei Mercedes-Benz einen weiteren Ausfall hinnehmen müssen. Die Bonner Haribo-Mannschaft warf gegen 21:30 Uhr das Handtuch, nachdem Norbert Siedler im Bereich Hohe Acht in Folge eines Drehers auf feuchter Fahrbahn in die Leitplanken gekracht war. Ähnlich unglücklich verliefen die Abendstunden für Black Falcon: Adam Christodoulou musste ungewollt parken, da sein Flügeltürer das hintere linke Rad verloren hatte. Der Brite versuchte anschließend alles, um besagtes Rad wieder ans Auto zu bringen, doch letztlich war die Startnummer 2 erst wieder in ihrer Garage angekommen, als es über der Eifel längst stockfinster geworden war.

Neuerlich Pech für Schubert Motorsport

Die Wetterbedingungen auf dem Nürburgring sind gegenwärtig miserabel. Über mehreren Teilen der rund 26 Kilometer langen Strecke regnet es kräftig, weshalb es immer wieder zu Abflügen kommt. Gegen Mitternacht erwischte es auf der Döttinger Höhe daher BMW-Werksmann Dirk Werner, womit jetzt auch das zweite Auto des Schubert-Rennstalls repariert werden muss. Ob die Oscherslebener hiernach noch Chancen auf einen Podiumsplatz haben werden, bleibt abzuwarten. Die Mechaniker arbeiten nunmehr seit Stunden auf Hochtouren. Dem bisherigen Rennverlauf nach zu urteilen, ist jedoch davon auszugehen, dass sich auf den vorderen Positionen noch viele Verschiebungen ergeben werden.