Der Countdown läuft, nur noch eine Woche: Dann startet auf dem Nürburgring das legendäre 24-Stunden-Rennen. Zum 43. Mal treffen die Motorsport-Stars in der Grünen Hölle im Kampf um den begehrten Gesamtsieg aufeinander. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die Favoriten.

Audi

Audi bringt vier R8 LMS an den Start, Foto: Patrick Funk
Audi bringt vier R8 LMS an den Start, Foto: Patrick Funk

Audi reist als Titelverteidiger in die Eifel, denn im vergangenen Jahr triumphierten die Ingolstädter beim 24-Stunden-Rennen. Nicht der einzige Grund, warum man Audi auch in diesem Jahr auf der Rechnung haben sollte. Der Audi R8 LMS wurde komplett überarbeitet und zeigt sich deutlich stärker als noch in der bisherigen Saison. Beim zweiten VLN-Lauf feierte das Audi Sport Team WRT einen lupenreinen Doppelsieg - und unterstrich somit deutlich, dass man auch beim Saisonhöhepunkt ganz oben auf dem Podest stehen möchte.

Neben dem Audi Sport Team WRT setzt auch das Audi Sport Team Phoenix zwei der neuen Boliden ein. Die Fahrerpaarungen sind stark: Neben den klassischen Sportwagen-Experten kommen mit Mike Rockenfeller und Nico Müller auch wieder DTM-Piloten zum Einsatz. Die Audi race experience sowie Twin Busch Motorsport vertrauen weiterhin auf den Audi R8 LMS ultra. Insgesamt finden sich somit sieben gesamtsiegfähige Audi im Starterfeld des diesjährigen 24-Stunden-Rennens.

BMW

Im letzten Jahr des BMW Z4 GT3 sind die Münchener mit diesem Fahrzeug noch immer ohne Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen. Mit den BMW Sports Trophy Teams von Marc VDS und Schubert sind insgesamt vier Werksautos am Start. Wie auch bei Audi greifen hier DTM-Piloten ins Lenkrad: Neben GT-Spezialist Maxime Martin werden auch DTM-Champion Marco Wittmann, Martin Tomczyk und Augusto Farfus in der Eifel an den Start gehen. Hinzu kommen die beiden Kundenfahrzeuge von Walkenhorst Motorsport, sodass insgesamt sechs BMW Z4 GT3 im Kampf um den Gesamtsieg an den Start rollen werden.

Mercedes

Die Schwaben schicken in der GT3-Klasse das stärkste Aufgebot aller Hersteller an den Start. Nicht weniger als acht Mercedes-Benz SLS AMG GT3 werden beim 24-Stunden-Rennen an den Start gehen. Ein offizielles Werksteam gibt es zwar nicht, doch Mercedes unterstützt die Teams in mehreren Bereichen und schickt auch DTM-Piloten in die Eifel. Neben Christian Vietoris, der sein erstes 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring bestreiten wird, kehrt auch Maximilian Götz an das Lenkrad des Flügeltürers zurück.

Als eines der besten Mercedes-Teams gilt die Mannschaft von Rowe Racing. Bei den vergangenen VLN-Rennen fuhr das Team regelmäßig auf das Podest und kämpfte um den Gesamtsieg mit. "Unsere Leistungen aus den beiden vorangegangenen VLN-Läufen geben uns Rückenwind", freut sich Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf. "Das gesamte Team ist jetzt heiß auf das Saisonhighlight. Wenn wir unser Potenzial abrufen können und die Technik mitspielt, bin ich zuversichtlich, dass wir um den Sieg mitfahren."

Nicht zu vergessen: Black Falcon. Die schwarzen Falken verpassten im Vorjahr nur knapp den Sieg und belegten die zweite Position. Nun soll der Gesamtsieg her. Dafür vertrauen sie wieder unter anderem wieder auf DTM-Rekordchampion Bernd Schneider. Neben Rowe Racing und Black Falcon schicken Car Collection, das Team Zakspeed, das Haribo Racing Team sowie das Team Premio jeweils einen Mercedes-Flügeltürer an den Start.

Aston Martin

Die Briten gehen mit zwei Werksautos an den Start. Obwohl Aston Martin das 24-Stunden-Rennen in der Vergangenheit sogar zeitweise anführen konnte, reichte es bisher noch nicht zu einem Top-Ergebnis. Unfälle oder technische Defekte rissen die Boliden oft aus dem Rennen. Im Bilstein-Aston-Martin werden wie üblich Darren Turner, Pedro Lamy und der Berliner Stefan Mücke am Steuer sitzen, im Schwesterfahrzeug wechseln sich Richie Stanaway, Jonny Adam und Mathias Lauda, Sohn von Formel-1-Legende Niki Lauda, ab.

Porsche

Die Wahrscheinlichkeit eines Porsche-Sieges gegen die starke Konkurrenz ist gering. Insgesamt gehen nur drei Porsche 911 GT3 R auf die Reise: Frikadelli Racing, Falken Motorsports und das Kundenauto von Manthey Racing. Hinzu kommt der Porsche 911 GT3 RSR vom Wochenspiegel Team Manthey. Die glamourösen Jahre des Manthey-Teams, in denen die Mannschaft mit dem 'Dicken' zahlreiche Gesamtsiege feierte, sind vorbei. Seit dem Einstieg in die WEC betreut Manthey Racing nur noch die Kundenfahrzeuge.

Bentley

Bentley gilt als Geheimfavorit auf den Sieg beim diesjährigen Klassiker in der Eifel. Erstmals nehmen die Briten das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in Angriff. Am Steuer der bulligen Bentley Continental GT3 werden unter anderem Lance-David Arnold und Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Christian Menzel Platz nehmen. Insgesamt drei Fahrzeuge stehen in der Starterliste, zwei Werksboliden sowie ein Fahrzeug vom deutschen Bentley Team HTP.

Geheimfavorit Bentley?, Foto: Patrick Funk
Geheimfavorit Bentley?, Foto: Patrick Funk

Nissan

Nissan hat einen schweren Saisonstart hinter sich. Nach dem tödlichen Unfall beim VLN-Auftakt, schicken die Japaner beim 24h-Rennen einen Werksboliden auf die Strecke. Alex Buncombe und Kazuki Hoshino stehen als Piloten des Nissan GT-R Nismo GT3 vom Nissan GT Academy Team RJN bereits fest, weitere Fahrer werden noch bekanntgeben. Auch das private Schulze-Motorsport-Team geht wieder mit dem eigenen Nissan an den Start.

Die Exoten

Auch in diesem Jahr sind die Exoten zurück auf der Nordschleife. Vor allem die Boliden von James Glickenhaus konnten die Zuschauer bereits begeistern. Zu Saisonbeginn schickte der US-Milliadär zwei Fahrzeuge mit der Bezeichnung 'SCG 003C' auf die Nordschleife - und sicherte sich auf Anhieb den Rundenrekord. Hinzu kommt der Lexus LFA Code X von Gazoo Racing. Bereits beim 24h-Qualifikationsrennen haben die Japaner mit dem zweiten Startplatz bewiesen, dass sie zu den schnellsten Teams auf der Nordschleife gehören.

Wer gewinnt das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring? Was glaubt ihr? Lasst uns eure Meinung über die Kommentare oder per Twitter unter dem Hashtag - #24hMSM - zukommen!