Maxime Martin muss verrückt sein. Positiv verrückt. Was der Belgier beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen in der Eifel ablieferte, versetzte selbst die eingefleischtesten Nordschleifen-Kenner ins Staunen. Wann immer er sich auf der Strecke befand, war der BMW mit der Startnummer 25 bei Weitem das schnellste Auto im Feld. Konkurrenz, das Wetter, die Dunkelheit: Nichts und niemand konnte den Z4-Piloten davon abhalten, eine Bestzeit nach der anderen in den Asphalt zu brennen.

Auf die Frage, was in ihn gefahren sei, grinste Martin bloß. "Das habe habe ich ja selbst nicht mal erwartet. Wir wollten dieses Podium einfach unbedingt, darum habe ich alles gegeben", erklärte er bescheiden. Zur Erinnerung: Als Martin nach dem letzten Boxenstopp an vierter Stelle liegend wieder auf die Piste ging, fehlte ihm mehr als eine Dreiviertelminute auf die beiden vor ihm platzierten Mercedes-Flügeltürer aus dem Rowe-Team. Restzeit: etwas über eine Stunde.

Martin legte nun noch einmal eine Schippe drauf. Es dauerte keine 40 Minuten, schon hatte er die SLS-Boliden kassiert. Und flog weiter und weiter. Um die Führenden abzufangen, reichte es am Ende allerdings nicht mehr; doch auch die zweite Position war ein Riesenerfolg für den 27-Jährigen und seine Marc-VDS-Truppe. "Fantastisch! Wir wussten zwar, dass wir ein starkes Auto, ein starkes Team und ein starkes Fahreraufgebot haben, doch wir mussten es auch erst einmal umsetzen."

Werksfahrerstatus zweifelsohne gerechtfertigt

Marc VDS erhielt nebst der Oscherslebener Schubert-Mannschaft Werksunterstützung aus dem Hause BMW. Ein weiterer Vorteil war die elektronische Stabilitätskontrolle des Z4-Coupés. So konnten die bayrischen Renner speziell im Regen viel Zeit gutmachen. Dennoch stach Martin auch unter diesen Bedingungen heraus. Im Vergleich zu seinen Markenkollegen war er nämlich stets um mehrere Sekunden der Schnellste. Vor allem im Dunkeln.

Derartige Wahnsinnsfahrten durch die Grünen Hölle ist man eigentlich nur von lokalen Hochkarätern à la Uwe Alzen gewohnt. Maxime Martin darf man nach den vergangenen Tagen wohl getrost in die Riege der besten Nordschleifen-Piloten einreihen. Weshalb die BMW-Verantwortlichen den Mann aus Ukkel als Testfahrer für ihre DTM-Dreier verpflichtet haben, dürfte nun jedenfalls klar sein.