Die Erwartungen waren groß und bei Audi gab man sein Bestes, um den lang ersehnten Gesamtsieg von 2012 zu wiederholen. Eine ganze Armada von R8 LMS ultra wurde auf die Jagd zweimal Rund um die Uhr angesetzt. Die Titelverteidigung wurde aber schließlich vom Eifel-Wetter - oder besser: einer zu schwachen Performance der vier Ringe im Nassen - zunichte gemacht. Schlussendlich nahm Ernst Moser von G-Drive by Phoenix Racing noch das Positive mit - drei R8 LMS ultra in den Top-10. Aber wer mit der Startnummer 1 ins Rennen geht und eine Pole Position holt, tritt nicht an, um unter den besten zehn zu landen. Der Sieg sollte her, und der wurde es nicht.

Dabei sah die Mission am Anfang richtig gut aus: Frank Stippler feuerte den R8 LMS ultra mit der Startnummer 4 (Ammermüller/Stuck/Stuck/Stippler) auf die Pole Position und diktierte zu Beginn das Tempo. Auch die Mannschaft in der Startnummer 1 (Stippler/Fässler/Rockenfeller/Winkelhock) hielt in der absoluten Spitzengruppe mit und duellierte sich zwischenzeitlich mit dem Schwesterfahrzeug. Der R8 LMS mit der Startnummer 3 (Biela/Ludwig/Jöns/Rusinov) erlitt schon in der dritten Runde einen Reifenschaden und fiel dadurch zurück. Unauffällig in der Anfangsphase hielt sich der WRT-Audi, was ein Indiz dafür ist, dass unterschiedliche Herangehensweisen im Lager der vier Ringe angeschlagen wurden.

Der Mamerow-Audi sah die Zielflagge nicht, Foto: Audi
Der Mamerow-Audi sah die Zielflagge nicht, Foto: Audi

Der Audi von Prosperia C. Abt Team Mamerow (Mamerow/Basseng/Rast/Mutsch) war auf einer Trockenabstimmung unterwegs und hätte locker die Pole Position geholt, wenn Chris Mamerow im Top-40-Quali nicht aufgehalten worden wäre. Auch der Phoenix-Audi mit den Startnummer 4 schien auf Trockenheit abgestimmt zu sein. Bereits in der Vergangenheit war es Audi aus Marketing-Gründen sehr wichtig, im Qualifying weit vorne zu stehen. Für den Mamerow-Audi war das Rennen aber bereits nach kurzer Zeit quasi beendet, als sich der Splitter löste und man eine Runde verlor, später folgte der endgültige Ausfall durch Unfall.

Unfall beendet WRT-Aufholjagd

Das Belgian Audi Club Team WRT (Mies/Haase/Sandström/Vanthoor) hingegen ging das Rennen bei Trockenheit eher defensiv an und hoffte auf Regen. Dieser sollte auch einsetzen, was den Ingolstädtern an der Spitze zum Verhängnis wurde. Schon am Spätabend war klar, dass die R8 LMS im Regen nicht konkurrenzfähig sein würden. Der Mittelmotor-Sportwagen verfügt nicht über die Gutmütigkeit eines Mercedes SLS AMG GT3. Die Reifen können als Ausrede nicht herhalten, denn der BMW Z4 von Marc VDS fuhr auf den französischen Pneus Rekordzeiten bei Nässe. Nach dem Restart fielen die V10-Flundern ans untere Ende der Top-10 zurück.

Doch die Hoffnung war noch nicht begraben: Jetzt schlug die Stunde des WRT-Audi. Das Fahrzeug mit der Startnummer 29 fuhr sich bei Nässe schnell in die Top-10 hinein, crashte dann aber unglücklich auf einer Ölspur. Damit musste Phoenix retten, was zu retten war. Zwar wurde es nun wieder trocken, aber nicht warm genug, damit die Schlussattacke von der Startnummer 1 noch wenigstens einen Podiumsplatz erbracht hätte. So blieb es bei einem fünften Rang für die Vorjahressieger, die Startnummer 4 lief nach kurzer Unfall-Reparatur auf der achten Position ein, einen Platz vor dem Audi R8 LMS ultra mit der Startnummer 3.