Eine mehr als überzeugende Vorstellung lieferte Langstreckenpilot Rene Binder bei seinem dritten Renneinsatz im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans. Nach einer anfänglichen Pannenserie sprang für den schnellen Zillertaler und sein französisches DUQUEINE Team immerhin noch Platz 9 in der hart umkämpften LMP2-Klasse heraus.

Auf dem 13,626 Kilometer langen Rundkurs an der Sarthe hatte sich das DUQUEINE Team insgeheim einen Podestplatz erhofft, doch schon nach zwei Stunden lag die Equipe aus dem südfranzösischen Alés mit zwei außerplanmäßigen Boxenstopps am Ende des LMP2-Feldes. Elektronikprobleme, der Austausch der Fahrzeugnase bei Memo Rojas und eine defekte Radmutter bei Rene Binder hatten den schwarzgrünen Oreca-Gibson mit der Startnummer 30 eingebremst.

Umso bemerkenswerter, wie sich Rene Binder mit seinen Teamkollegen, Tristan Gommendy und Memo Rojas in den verbleibenden 22 Stunden noch in die Top10 nach vorarbeiten konnten. Und gerade der 29jährige Zillertaler, der mit 132 Runden (1.866 km) den Löwenanteil der Runden für DUQUEINE abspulte, erhielt für seine starke Vorstellung Applaus von allen Seiten: "Es war nicht einfach, nach dieser schwierigen Anfangsphase voll motiviert zu bleiben, aber ich habe mich einfach professionell auf meinen Job konzentriert und mein Programm abgespult. Ich denke, dass ich perfekt auf dieses schwierige Rennen vorbereitet war, wobei uns vom Speed her doch mehr als eine Sekunde auf die Autos von WRT und G-Drive gefehlt hat. Abgesehen davon, habe ich für mich sicherlich das Maximum aus unserem Paket herausholen können. Das belegen auch die Daten und mein Rundendurchschnitt."

Zu den Protagonisten des LMP2-Dramas um den Klassensieg zählten übrigens ausgerechnet Rene's diesjährige ALMS-Teamkollegen, Ferdinand Habsburg und Yifei Ye: "Was soll man zu einem solchen Finish sagen? Ich freue mich für Ferdi und fühle mit Yifei, der in der letzten Runde noch stehen geblieben ist. Dadurch konnten wir noch den 9. Platz sichern, aber unterm Strich leidet man natürlich am meisten darunter, dass man nicht selbst um den Sieg kämpfen konnte. Wir werden Teamintern noch einmal alles analysieren und versuchen, an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen. Der Wettbewerb in der LMP2-Klasse war noch nie so extrem, und zwar auch deshalb, weil hier einige Teams bereits ihren Aufstieg in die Hypercarklasse vorbereiten und entsprechend höhere Entwicklungsbudgets freigeben. Ich kann zumindest verraten, dass auch bei DUQUEINE Gespräche in diese Richtung laufen und, dass dieses Team noch lange nicht seinen Zenit erreicht hat."

Nach einer vierwöchigen Verschnaufpause geht es für Rene und DUQUEINE am 19. September bei den "4 Hours of Spa" wieder um Punkte in der European Le Mans Series, wo man aktuell am 5. Tabellenplatz rangiert.