Auch beim ersten Nachttraining zu den 24 Stunden von Le Mans ist Toyota erwartungsgemäß eine Macht für sich. Erstmals ist der Wagen mit der #8 der schnellere der beiden Toyota GT010 Hybrid-Wagen.

Glickenhaus schlägt Alpine

Wie bereits im ersten Training und im Qualifying ging auch FP2 klar an den japanischen Hersteller. Sebastien Buemi (Teamkollegen: Hartley/Nakajima) sorgte im Chassis mit der Wagennummer 8 mit einer 3:29.351 auf der 13-Kilometer langen französischen Traditionsstrecke für die schnellste Zeit der Nachtsession. Bei der Nachmittags-Einheit und dem weitestgehend bedeutungslosen Qualifying (da die Startaufstellung erst in der Superpole entschieden wird), war es noch der Wagen mit der #7 (Conway/ Kobayashi/Lopez) gewesen, der für die schnellste Zeit gesorgt hatte.

Eine Überraschung gab es jedoch dahinter. Die Scuderia Cameron Glickenhaus, die in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt in Le Mans an den Start geht, landete mit dem #708-Wagen (Derani/Pla/Mailleux) nur wenige Zehntel hinter den Toyotas. 0,761 Sekunden trennten den Glickenhaus 007 LMH vom Führenden.

In FP1 und der Qualifikation musste sich der amerikanische Rennstall noch hinter dem Alpine und phasenweise auch hinter LMP2-Wagen anstellen. Mit 1,3 Sekunden Rückstand auf P1 belegte der Alpine A480 (Lapierre/Negrao/Vaxiviere) die vierte Position in FP2 vor dem zweiten Glickenhaus-Wagen (Briscoe/Dumas/Westbrook).

LMP2: JOTA lässt Muskeln spielen

Nachdem JOTA mit dem Oreca bereits im Qualifying vorne war, setzten die derzeit Zweitplatzierten der Klassenwertung in der WEC erneut die schnellste Rundenzeit. Der Rückstand auf die Spitze des Gesamt-Klassements betrug für den Wagen mit der #38 (Da Costa/Davidson/Gonzalez) lediglich drei Sekunden. Realteam Racing (Duval/Garcia/Nato) und United Autosports (Hanson/Albuquerque/Scherer) folgten auf den Rängen 2 und 3.

In der GTE-Pro-Klasse setzte der Weathertech-Porsche #79 (Bamber/MacNeil/Vanthoor) mit einer 1:49.018 die schnellste Zeit gefolgt vom Werksporsche #91 (Bruni/Lietz/Makowiecki) und dem AF-Corse-Ferrari #52 (Serra/Molina/Bird).

Auch in der GTE-Am-Klasse setzte sich mit dem Dempsey-Proton-Wagen mit der #88 (Andlauer/Arnold/Bastien) ein weiterer Porsche 911 RSR - 19 durch. Dahinter folgte der Rinaldi-Ferrari #388 (Ehret/Hook/Bleekemolen) und ein weiterer Porsche in Form der #46 von Team Project 1 (Perfetti/Cairoli/Pera).

Ruhige Session eskaliert kurz vor Schluss

Der Großteil der Session verlief unfallfrei. Zur Mitte von FP2 musste eine kurze Rotphase ausgegeben werden, um den mit einem technischen Problem gestrandeten Ferrari von Daniel Serra zu bergen. Zuvor hatte es bereits eine Gelbphase für den PR1-Mathiasen-Oreca, der ebenfalls am Streckenrand abgestellt hatte.

Am Ende der Session überschlugen sich dann die Ereignisse. Beinahe zeitgleich fingen die Kameras den an der Bande gestoppten LMP2-Wagen von Dragonspeed #21 (Hanley/Hedman/Montoya) und den Project-1-Porsche mit der #46 (Foley/Buchardt/Olsen) ein, der in den Porsche-Kurven mit Robert Foley am Steuer einen gröberen Abflug hingelegt hatte. Die Kombination der beiden Unfälle führte zu einer roten Flagge und somit einem verfrühten Ende der Session.