Beim 2. Freien Training zu den 24 Stunden von Le Mans 2020 ging es mächtig rund. Während die beiden Werks-Toyotas mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Privat-Rebellion #3 die Zeitentabelle anführten, herrschte zeitweise Chaos in der dreistündigen Session.

Ganz bitter kam es für das LMP2-Team IDEC. Bei sommerlichen Temperaturen um die 25 Grad verunfallten beide LMP2-Boliden des Teams im Training. Nach knapp einer Stunde verunfallte Paul Lafargue mit dem #28 IDEC-Wagen heftig in der zweiten Mulsanne-Schikane. Um das stark verunfallte Auto abschleppen zu können, rief die Rennleitung eine Unterbrechung mit roten Flaggen aus.

Und es kam noch dicker für die IDEC-Truppe. 45 Minuten nach dem ersten Unfall, erwischte es auch noch den #17 LMP2 des Teams. Mit Dwight Merriman im Steuer flog der Bolide in den Porsche-Kurven ab und schlug mit der Front in die Streckenbegrenzung ein. Der Zwischenfall sorgte zum zweiten Mal und inklusive des 1. Trainings zum dritten Mal für rote Flaggen am Donnerstag.

Der IDEC-Doppelcrash war nicht der erste Unfall im zweiten von insgesamt vier Trainings auf dem 13 Kilometer langen Kurs in Frankreich. Den Auftakt machte der #31 Panis Racing Oreca, den Julien Canal eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn in die Reifenstapel beförderte. Die Rennleitung beließ es bei einer Slow Zone auf der Strecke.

Für eine Full-Course-Yellow-Phase sorgte eine halbe Stunde vor dem Sessionende der #33 High Class Racing-LMP2 mit Mark Patterson am Volant. Aus zunächst unbekannten Gründen parkte der Prototyp am Streckenrand und konnte die Fahrt nicht fortsetzen. Kurz zuvor kam es zu einem Kontakt zwischen dem #42 Cool Racing LMP2 und einem GTE-Ferrari in der Ford-Schikane.

Unterdessen drehten die beiden Hybrid-Toyotas wie im 1. Training ihre Runden an der Spitze. Der #8 TS050 (Buemi / Nakajima / Hartley) sicherte sich erneut die Bestzeit - 3:19.719 Minuten und damit rund zwei Sekunden schneller als am Vormittag. Direkt dahinter reihte sich der Schwester-Toyota #7 (Conway / Kobayashi / Lopez) mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden als Zweiter ein.

Platz drei im Gesamtklassement ging an den Privat-Rebellion mit der Startnummer #3 (Dumas / Berthon / Deletraz), der mit einer persönlichen Bestzeit von 3:23.175 Minuten knapp 3,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze aufwies. Das Schwesterauto des Schweizer Rennstalls konnte das Training erst eine halbe Stunde vor dem Sessionende aufnehmen. Mit dem Racing Team Nederlands platzierte sich ein LMP2-Bolide vor dem Fünfplatzierten Privat-LMP1 von ByKolles.

Das einzige reine Damen-Team unter den Prototypen, das Richard Mille Racing Team mit Le-Mans-Debütantin Sophia Flörsch, Tatiana Calderon und Beitske Visser, belegte den 19. Gesamtplatz mit einer Bestzeit von 3:32.915 Minuten.

In der GTE-Pro-Kategorie belegte das Porsche-Team die Spitze. Der #92 911 RSR (Christensen / Estre / Vanthoor) setzte sich in der Klasse mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung vor dem #97 Aston Martin Vantage (Martin / Lynn / Tincknell) durch. Der zweite Werks-911er #91 (Bruni / Lietz / Makowiecki) komplettierte die Top-3 in der Klasse. In der GTE-AM hatte mit Dempsey-Proton Racing #77 ein weiterer Porsche die Nase vorne.