Ford hat sein Fahreraufgebot für die Rückkehr zu den 24 Stunden von Le Mans fixiert. Insgesamt zwölf Fahrer schicken die Amerikaner in ihren vier neuen GTs ins Rennen. "Wir haben in jedem Auto ein talentiertes und erfahrenes Team und wir sind nun fokussiert, Fords Le-Mans-Historie ein weiteres Kapitel hinzuzufügen", sagte Vizepräsident und Chief Technical Officer Raj Nair.

Im Ford GT mit der Startnummer 66 starten Stefan Mücke und Olivier Pla bereits in der WEC zusammen, in Le Mans werden sie durch den Amerikaner Billy Johnson unterstützt. Johnson, der im Rahmenprogramm der IMSA-Sportwagenserie unterwegs und einer der erfolgreichsten Fahrer dort ist, feiert 2016 sein Debüt in Le Mans. "Fords Geschichte in Le Mans ist eine der besten Storys im Motorsport. Die Rückkehr nun nach 50 Jahren ist gleichermaßen bedeutsam wie ambitioniert", sagte Johnson.

In Amerika ist Johnson aktuell mit einem Ford Shelby unterwegs, entsprechend verfügt er über einen gewissen Stallgeruch. "Nachdem ich viele Rennen am Steuer eines Fords gewonnen habe und auch an der Entwicklung des Ford GTs beteiligt war, ist es eine Ehre, in diesem historischen Jahr für Ford in Le Mans dabei sein zu dürfen", zeigt sich Johnson begeistert.

Den zweiten Ford mit der Startnummer 67 teilen sich die WEC-Piloten Marino Franchitti und Andy Priaulx sowie für das Rennen an der Sarthe Harry Tincknell. Letzterer ist bereits Le-Mans-Sieger: 2014 gewann er die LMP2-Kategorie. Im vergangenen Jahr wurde Tincknell als Nissan-Werksfahrer ausgewählt, das Rennen in Le Mans verlief jedoch bekanntermaßen schlecht. Inzwischen ist Nissan nicht mehr dabei und für Tincknell ist Ford eine neue Herausforderung. "Mit 24 Jahren einen Ford GT exakt 50 Jahre nach dem historischen Dreifachsieg in Le Mans zu fahren, ist etwas ganz Besonderes für mich", so Tincknell.

Der Brite blickt bereits auf das enge Duell mit den zahlreichen Konkurrenten. "Wir werden den harten Kampf mit Ferrari aufnehmen, aber es wird sehr hart mit all den Herstellern in der Klasse. Wir sind bereit für einen großen Kampf", schaltet Tincknell bereits in den Angriffsmodus. Tincknell und Johnson werden erstmals beim Saisonauftakt der WEC in Silverstone im neuen Ford an den Start gehen.

Harry Tincknell fuhr 2015 für Nissan in Le Mans, Foto: Speedpictures
Harry Tincknell fuhr 2015 für Nissan in Le Mans, Foto: Speedpictures

IndyCar-Piloten verstärken USA-Team

Zu den beiden WEC-Boliden gesellen sich für Le Mans auch noch die beiden GTs aus der IMSA-Serie. Das Fahrzeug mit der 68 teilen sich die Stammpiloten Joey Hand und Dirk Müller, unterstützt von der Allzweckwaffe Sebastien Bourdais. Der Franzose ist Stammpilot in der IndyCar-Serie, verzeichnet jedoch auch regelmäßige Einsätze im Sportwagenbereich. "Le Mans ist tief in meinem Herzen", verfällt Bourdais für den Langstreckenklassiker ins Schwärmen. Das liegt jedoch auch daran, dass Le Mans die Heimatstadt Bourdais' ist.

"Ich bin dort geboren, entsprechend besonders wird es für mich sein, als Einheimischer dorthin zurückzukehren, wie ich es bislang bereits zehnmal getan habe", blickt er bereits erfreut voraus. "Die Aufregung um Fords Rückkehr wird Le Mans noch spezieller für uns machen. Wir haben neue Herausforderungen und neue Rivalen und hoffen, dass sich der Kreis schließt und wir Geschichte wiederholen können."

Last but not least fehlt noch der letzte Ford-Bolide. Mit der Startnummer 69 gehen Richard Westbrook und Ryan Briscoe ins Rennen, unterstützt werden sie vom Neuseeländer Scott Dixon. Wie Bourdais, so verdient sich auch Dixon seine Brötchen hauptsächlich bei den IndyCars. Ausflüge zu den Sportwagen sind ihm jedoch nicht fremd. In Le Mans war er bislang jedoch noch nicht am Start.

"Ich bin begeistert, mein Le-Mans-Debüt im Ford GT zu absolvieren. Ich durfte das Auto einige Male testen, daher weiß ich, dass wir ein tolles Rennauto hier haben", schwärmt Dixon von seinem Arbeitsgerät. "Jeder kennt die Geschichte von Ford in Le Mans und ich bin stolz, Teil dieses ganz besonderen Programms zu sein", so der amtierende IndyCar-Champion weiter. Sowohl Bourdais, als auch Dixon werden beim Klassiker 12 Stunden von Sebring am kommenden Wochenende mit den neuen Teamkollegen am Start sen.

Teamchef Chip Ganassi, dessen Rennteam die Einsätze für Ford durchführt, kann die Vorfreude auf Le Mans kaum verbergen. "Persönlich und als Team sind wir begeistert, in diesem Jahr in Le Mans dabei zu sein", so Ganassi. "Als Rennfahrer bin ich 1987 dort gefahren und ich wollte seitdem immer wieder zurückkehren. Mit Ford und dem neuen GT dorthin zu gehen, macht es noch spezieller und das Talent, das in unserem Fahreraufgebot enthalten ist, schürt die Erwartungen noch weiter", kann Ganassi es kaum erwarten.

Fahreraufgebot von Ford für die 24 Stunden von Le Mans

Fahrer 1 Fahrer 2Fahrer 3
Ford GT #66Stefan Mücke (DEU)Olivier Pla (FRA)Billy Johnson (USA)
Ford GT #67 Marino Franchitti (GBR)Andy Priaulx (GBR)Harry Tincknell (GBR)
Ford GT #68 Joey Hand (USA)Dirk Müller (DEU)Sebastien Bourdais (FRA)
Ford GT #69 Richard Westbrook (BR)Ryan Briscoe (AUS)Scott Dixon (NZL)