Schlechte Nachricht für alle Corvette-Anhänger: Die C7.R von Jan Magnussen, Antonio Garcia und Ryan Briscoe ist vom Rennen zurückgezogen worden. Das Fahrzeug wurde bei Magnussens Unfall am Donnerstag zu schwer beschädigt. Der frühere Formel-1-Fahrer, der bereits zum 17. Mal in Le Mans antreten sollte, war bei hoher Geschwindigkeit im Bereich der Porsche-Kurven scharf eingeschlagen und musste auf einer Bahre abtransportiert werden, konnte aber das Medical Center bald verlassen. Als Unfallursache wurde ein hängengebliebenes Gaspedal ermittelt, weil sich ein aufgelesenes Trümmerteil im Gas-Mechanismus festgesetzt hatte.

Der Unfall Magnussens führte zum vorzeitigen Abbruch des zweiten Qualifyings. Mark Kent, der Chevrolet-Motorsportdirektor, ließ am Freitag die Bombe platzen: "Wir sind sehr enttäuscht, dass die Corvette mit der Startnummer 63 dieses Jahr nicht in Le Mans fahren kann. Das Corvette Racing Team hat unglaublich viel Arbeit in die beiden C7.R für dieses Event gesteckt, aber leider kann nur eine am Rennen teilnehmen." Es ist das erste Mal in der Geschichte des Rennens, dass eine Werks-Corvette zurückgezogen werden muss. Das große Pech ist, dass Pratt&Miller auf den Import eines Ersatz-Chassis vor dem Rennen verzichtet hat.

Für Magnussen, Garcia und Briscoe endet damit die Hoffnung, nach den 24 Stunden von Daytona und den 12 Stunden von Sebring das dritte große Langstreckenrennen des Jahres zu gewinnen. Magnussen versuchte noch, das Fahrzeug mit einem beherzten Tritt auf die Bremse zu verzögern. Da er sich aber bereits im schnellen Linksknick befand, blockierte das linke Vorderrad und der Däne rutschte geradeaus in die Mauer. In den Onboard-Aufnahmen ist deutlich zu hören, wie der Motor nach dem Aufprall noch einmal sekundenlang aufheult.

Für das Rennen verbleibt somit noch eine Werks-Corvette, die von Oliver Gavin, Tommy Milner und Jordan Taylor gesteuert wird. Außerdem startet eine weitere C7.R in der GTE Am, die von Larbre Competition eingesetzt wird. Während Corvette Racing ein Fahrzeug abschreibt, arbeitet das Team AAI, dessen Porsche 997 GT3 RSR im 3. Qualifying abgebrannt war, noch fieberhaft an der Instandsetzung des schwer beschädigten Fahrzeugs.