Den Fans des 24-Stunden-Rennens von Le Mans ist beim Blick auf die Starterliste 2015 aufgefallen, dass in diesem Jahr kein Fahrzeug unter dem Banner der innovativen Technologien antritt. Der Platz in der 56. Box wurde in diesem Jahr an eine der üblichen Klassen vergeben. Die Organisatoren des 24-Stunden-Rennens von Le Mans glauben jedoch an eine Zukunft dieses Startplatzes.

"Wir freuen uns weiter auf Bewerbungen unter der Bedingung, dass es wirklich interessante Projekte sind", sagte der sportliche Manager des ACO, Vincent Beaumesnil, Autosport. "Die Idee ist, dass das Fahrzeug in der 56. Box auf Technologien setzt, die in der Zukunft in der LMP1 genutzt werden können." Auch in diesem Jahr habe es ein mögliches Projekt gegeben, doch der ACO entschied sich gegen eine Teilnahme am Sarthe-Klassiker, da die Technik nicht innovativ genug war.

Britisches Projekt nicht zustande gekommen

Zuvor bot der ACO der britischen Firma Frazer Nash, Nachfahre des gleichnamigen Autoherstellers und Erfinder des Metrocab Hybrid-Taxis, eine Einladung zum Rennen an. Frazer Nash plante die Umsetzung eines Serien-Hybrids, der nur durch Elektromotoren angetrieben werden sollte. Dabei hätte ein interner Verbrennungsmotor die Batterie geladen, welche wiederum Generatoren in jedem einzelnen Rad angetrieben hätte.

Hinter dem Projekt stand der ehemalige Formel-1-Designer Sergio Rinland. Er war technischer Direktor der Organisation Epsilon Euskadi, die 2008 mit zwei selbstkonstruierten LMP1-Autos in Le Mans antraten. Es wird gemutmaßt, dass dem Projekt um Frazer Nash das Geld ausging, Beaumesnil möchte es jedoch noch nicht abschreiben.

Somit bleibt Nissan bislang der einzige Starter in der Kategorie. 2012 setzte der japanische Autobauer den DeltaWing ein, im vergangenen Jahr den ZEOD RC, der ausschließlich auf Elektroantrieb setzte. Im Jahr 2013 scheiterte die Teilnahme des durch Brennstoffzellen angetriebenen H2-Prototyp kurz vor dem Rennen.