Vergangene Woche haben Sie mit dem Testtag in Le Mans Ihre Vorbereitungen auf das größte Rennen des Jahres abgeschlossen. Wie bewerten Sie den Testtag?
Wir waren sehr produktiv. Seit 2012 haben wir unser Auto entwickelt, nun konnten wir es zum ersten und einzigen Mal auf der Strecke testen, auf der wir auch das 24-Stunden-Rennen fahren. Alle drei Hersteller mit LMP1-Hybrid-Sportwagen wollen in Le Mans um den Gesamtsieg kämpfen. Das Reglement hat uns dicht zusammengeführt. Jetzt liegt es an uns, das Auto so abzustimmen, dass wir das Potenzial unseres Audi R18 e-tron quattro auch voll ausschöpfen können.

Zusammen mit Loïc Duval und Allan McNish haben Sie vor einem Jahr Ihren neunten Le Mans-Sieg gefeiert. Nachdem Allan McNish seine Karriere beendet hat, fahren Sie seit zwei Rennen mit Lucas di Grassi. Passt er gut in Ihr Team?
Er hat sich in diesem Jahr bestens in unser Fahreraufgebot eingefügt und gehört bereits seit längerem zum Team von Audi. Wir sind stolz, ihn mit an Bord zu haben. Zugleich ist Allan McNish noch immer im Hintergrund dabei. Er hilft uns und arbeitet daran, manche Abläufe noch effizienter zu gestalten. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Doch nicht nur die Startnummer 1 ist bereit. Auch Nummer 2 war am Testtag gut unterwegs. Viele Außenstehende waren von den Rundenzeiten von Marco Bonanomi in der Nummer 3 überrascht - wir im Team nicht. Auch Filipe Albuquerque hat sich bei seinen ersten Runden in Le Mans gut präsentiert. Das Rennen kann also kommen.

Le Mans steht 2014 stärker als je zuvor im Zeichen der Effizienz. Was heißt das für Sie?
Es beginnt eine neue Zeitrechnung in Le Mans mit ganz neuer, faszinierender Technik. Das ist eine schöne Herausforderung für Fahrer, Ingenieure und Mechaniker. Das Rennen wird noch anspruchsvoller. Und am Ende geht es darum, am schnellsten und dabei äußerst effizient und konstant zu sein. Von der Aerodynamik bis zu den Reifen, dem TDI-Antrieb und dem Hybridsystem muss alles passen. Und der Kommunikationsfluss zwischen Box und Fahrern ist intensiver als je zuvor. Unser Auto fühlt sich für meine Teamkollegen Loïc Duval und Lucas di Grassi, aber auch für mich sehr ausgewogen an. Das ist ein gutes Signal.